Ein medizinischer und wissenschaftlicher Schwerpunkt unserer Klinik ist die Rolle des Mikrobioms bei der Therapie von hämatologischen Tumorerkrankungen.
Neueste Erkenntnisse haben gezeigt, dass das intestinale Mikrobiom (die Gesamtheit von Mikroorganismen einschl. Bakterien, Viren und Pilze im Darm) lokal und systemisch immunmodulierend wirken kann. Insbesondere auf die Wirksamkeit und Nebenwirkungen von Krebstherapien wie Zytostatika, Bestrahlung oder neue Immuntherapien (z.B. Immuncheckpoint-Inhibitoren oder CAR-T-Zellen) zeichnet sich ein deutlicher Einfluss des Mikrobioms ab. So erfordert ein gutes Ansprechen auf Zytostatika oder Immuntherapien ein intaktes Darmmikrobiom.
Gleichzeitig kann eine verminderte Vielfalt des Mikrobioms (z.B. durch die Verwendung von Antibiotika), die Entstehung bestimmter Erkrankungen und deren Ausprägung fördern, z.B. die Graft-versus-Host-Erkrankung (GvHD) nach allogener Stammzelltransplantation.Basierend auf unserer langjährigen wissenschaftlichen Expertise hinsichtlich des Mikrobioms, gehört es zu den Aufgaben der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III, neue mikrobielle Biomarker zu definieren und innovative Mikrobiom-basierte prophylaktische und therapeutische Therapiestrategien zu entwickeln.
Diese sollen zukünftig bei Patienten mit Akuten Leukämien, akuter und chronischer GvHD nach allogener Stammzelltransplantation, bei Patienten mit hämatologischen Neoplasien, die mit CAR-T-Zellen therapiert werden, angewandt werden. Ein besonderes Augenmerk wird hierbei auf klinische Studien gelegt.
Prof. Dr. Hendrik Poeck
Akute Leukämien/Stammzelltransplantation
0941 944-5542
Prof. Dr. Ernst Holler
Senior Professor Stammzelltransplantation
0941 944-5935
PD Dr. Daniela Weber
Funktionsoberärztin Stammzelltransplantation
0941 944-5510