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13.06.2024

Das böse Wort mit „C“ – Wie lässt sich der Cholesterinspiegel unter Kontrolle halten?

„Achten Sie auf Ihre Ernährung, Ihr Cholesterinspiegel ist zu hoch!“ Viele Erwachsene werden früher oder später mit dem bösen „C“-Wort konfrontiert. Doch was ist für einen zu hohen Cholesterinwert verantwortlich und wie bekommt man diesen wieder unter Kontrolle? Zum diesjährigen Tag des Cholesterins, am 14. Juni 2024, beantwortet Dr. Melanie Kandulski, Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) sowie Fachärztin für Endokrinologie und Diabetologie, die wichtigsten Fragen und räumt mit dem Mythos „Ei“ auf.

Was ist Cholesterin?

Dr. Kandulski: Cholesterin ist ein wichtiger Baustein in unserem Körper, der zum Beispiel eine wesentliche Rolle bei der Stabilisierung der Zellwände, der Nervenfunktion und der Bildung einiger Hormone spielt. Wenn wir vom „schädlichen“ Cholesterin sprechen, ist eine bestimmte Unterform gemeint: das LDL-Cholesterin. Das Lipoprotein LDL (Low Density Lipoprotein) ist für den Transport des Cholesterins von der Leber zu den anderen Organen verantwortlich. Sind die Körperzellen allerdings nicht mehr fähig, weiteres Cholesterin aufzunehmen, steigt der LDL-Cholesterin-Spiegel im Blut an. Wir wissen, dass Menschen mit hohem LDL-Cholesterin ein gesteigertes Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle oder andere Gefäßverschlüsse haben, da es wesentlicher Bestandteil in harten Ablagerungen, so genannten Plaques, in den Gefäßwänden ist.

Wann ist der Wert zu hoch?

Dr. Kandulski: Das hängt von den individuellen Risikofaktoren ab. Menschen, die bereits einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben oder deren nächste Angehörige bereits im jungen Alter daran erkrankt sind, sollten besonders auf die Höhe ihres LDL-Cholesterins achten. Ebenso haben Personen mit Diabetes oder Bluthochdruck sowie Raucher ein gesteigertes Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden.

Wie verhält es sich mit gewissen Mythen zum Cholesterin - sind zu viele Eier tatsächlich schädlich für den Cholesterinwert?

Dr. Kandulski: Wenn man sich grundsätzlich gesund ernährt und ausreichend bewegt, sollte der Verzehr mehrerer Eier pro Woche das Risiko für die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht steigern. Die neuesten Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, nach denen nur ein Ei pro Woche verzehrt werden sollte, beruhen nicht auf der Senkung des gesundheitlichen Risikos, sondern darauf, dass erstmalig auch ökologische Aspekte in die Empfehlungen eingeflossen sind.

Was kann ich tun, um den Wert im Griff zu haben?

Dr. Kandulski: Dabei gelten letztendlich alle Empfehlungen, die einen gesunden Lebenswandel ausmachen: Es ist auf eine ausgewogene Ernährung mit Vollkornprodukten, Gemüse, insbesondere pflanzlichen Eiweißen und Fetten zu achten. Es sollten möglichst nicht mehr als 300 g Wurst und Fleisch pro Woche verzehrt werden. Eine vegetarische Lebensweise bietet sich da sicherlich an. Der Konsum von Süßem, Salzigem und Fettigem sollte gemieden werden. Fertigprodukte sollten vollständig aus dem Speiseplan gestrichen werden. Wasser, Kaffee und Tee sollten unsere hauptsächlichen Flüssigkeitslieferanten sein. Unverdünnte Säfte, Softdrinks und Alkohol sind absolute Luxusgüter. Nicht rauchen, außerdem Bewegung, Bewegung, Bewegung.

Da die Höhe unseres LDL-Cholesterins auch eine genetische Komponente aufweist, kann mit diesen Maßnahmen zwar das Risiko für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesenkt werden, manchmal wird das empfohlene Cholesterin-Ziel jedoch nicht erreicht. Dann können effektive Medikamente helfen, die den Körper neben den genannten diätetischen Maßnahmen unterstützen, den Cholesterinspiegel weiter zu senken. Ein zu niedriges LDL-Cholesterin gibt es dabei nicht.

Mehr Informationen und direkt zur Lipidsprechstunde.

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Gesunde Ernährung, Cholesterinspiegel, Tag des Cholesterins, Uniklinikum regensburg, Universitätsklinikum Regensburg, Innere Medizin I, Innere Medizin II

Eine ausgewogene Ernährung und Bewegung können das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung senken. © Adobestock/Prostock-Studio

Uniklinikum Regensburg, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, Dr. Melanie Kandulski, Innere Medizin I

Dr. Melanie Kandulski, Fachärztin für Innere Medizin, Endokrinologie und Diabetologie. © UKR/Johannes Beutler

Pressereferent

Matthias Dettenhofer


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