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13.03.2025

Gedenktafel am Universitätsklinikum zu Ehren von Organspendern

In einer feierlichen Zeremonie wurde am Universitätsklinikum Regensburg (UKR) eine Gedenktafel enthüllt, die den stillen Helden der Organspende gewidmet ist. Menschen, die nach ihrem Tod Organe spenden, bleiben oft unerwähnt, obwohl sie mit ihrer Solidarität über den eigenen Tod hinaus bis zu sieben Leben retten und damit anderen Menschen in schwersten Zeiten neue Hoffnung schenken.

Fast 3.000 Menschen haben seit 1995 allein am Universitätsklinikum Regensburg (UKR) dank einer Organspende eine neue Überlebenschance erhalten. Viele von ihnen führen aufgrund der Transplantation heute wieder ein glückliches und normales Leben. All diese geschenkten Lebensjahre wären jedoch nicht möglich ohne Menschen, die sich zu Lebzeiten pro Organspende entschieden oder – im Falle, dass ihr Wille nicht bekannt war – deren Angehörige in schweren Stunden diese Entscheidung zugunsten der Organspende gefällt haben. Um diesen elementaren Akt der Nächstenliebe und gesellschaftlicher Verantwortung zu würdigen, wurde gestern im UKR eine Gedenktafel aus Bronze und Blattgold, angefertigt von dem regionalen Bildhauer Alois Achatz, enthüllt.

Die Zeremonie fand im Beisein von Familienangehörigen postmortaler Organspender, Transplantationspatienten und weiteren Ehrengästen, die die Gedenktafel finanziell ermöglichten, statt und bildet einen weiteren Meilenstein im Organspende-Aktionsjahr des Universitätsklinikums Regensburg. „Für viele schwerkranke Patienten bietet eine Organspende die letzte Überlebenschance. Rund 8.500 Menschen stehen derzeit in Deutschland auf der Warteliste und bangen tagtäglich ums Überleben – doch jährlich stehen nur rund 3.000 Spenderorgane zur Verfügung; die Wartezeit beträgt oft mehrere Jahre. Viele Patienten versterben, bevor ein passendes Spenderorgan gefunden werden kann. Doch wenn wir als Mediziner dank der Entscheidung pro Organspende Menschenleben retten können, so erfüllt uns das mit größter Freude und tiefer Dankbarkeit“ so Professor Bernhard Banas, Leiter des Universitären Transplantationszentrums Regensburg.

Auch Dr. Stephan Schweiger, Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Chirurgie und Transplantationsbeauftragter des UKR, betont: „Die Erstellung der Gedenktafel war uns ein Herzensanliegen. Denn die Organspender und ihre Angehörigen verdienen aufgrund ihrer Entscheidung unsere größte Anerkennung und den Respekt der gesamten Gesellschaft. Sie schenken mit ihrer Spende neues Leben und neue Hoffnung– ein Geschenk von unschätzbarem Wert.“

Mit der Gedenktafel wird am UKR ein Ort zum Innehalten geschaffen, ein Ort der Würdigung und der Erinnerung, der zugleich dazu einlädt, sich selbst in gesunden Tagen mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen. „Mein Bruder lebt durch die Organspende in sechs Menschen weiter. Er hatte keinen Organspendeausweis, und so stand ich nach seinem unerwarteten Tod vor der schwersten Entscheidung meines Lebens. Deshalb möchte ich alle Menschen ermutigen: Sprechen Sie mit Ihren Angehörigen darüber! Egal, wie Sie sich entscheiden, Sie bewahren im Ernstfall Ihre Liebsten vor ebendieser Situation!“, betont Eva Schmidt, die sich als betroffene Angehörige sehr dankbar für die Idee und Umsetzung der Gedenktafel zeigt.

Die Realisierung dieses besonderen Kunstwerks wurde durch zahlreiche private Geldspenden ermöglicht, für die das UKR ausdrücklich dankte. Dankbar zeigte sich auch Bildhauer Alois Achatz, für den die Gedenktafel eine besondere Aufgabe in seinem bisherigen künstlerischen Schaffen darstellt.

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Verwendung der Medien ausschließlich im Zusammenhang mit dieser Pressemitteilung

Erinnern an ehrenhafte Organspender: Alois Achatz, Eva Schmidt, Dr. Stephan Schweiger, Prof. Dr. Bernhard Banas (v.l.) © UKR/Johannes Beutler

Die Gedenktafel soll die besondere Verbindung zwischen Organspendern und -empfängern widerspiegeln. © UKR/Johannes Beutler

Zahlreiche Gäste waren zu der feierlichen Zeremonie ans UKR geladen. © UKR/Johannes Beutler