Entwicklung und Wirksamkeit eines therapeutischen HPV Impfstoffs im Maus-Tumormodell
Infektionen mit humanen Papillomaviren (HPV) sind der Auslöser für Neoplasien und Karzinome in der Cervix sowie im Mund-, Hals und Kopfbereich. Trotz Verfügbarkeit eines vor HPV-Infektion schützenden Impfstoffs ist die globale Anzahl schwerer Verläufe und Todesfälle durch HPV-induzierte Tumoren nach wie vor sehr hoch [>600.000 Krebsdiagnosen in 2020; >340.000 Todesfälle in 2020]. Ein therapeutischer Impfstoff, der das Immunsystem der Patienten darauf trainiert, maligne entartete Zellen frühzeitig zu eliminieren, wäre unter ethischen wie auch sozioökonomischen Aspekten hochwillkommen.
Patrick Neckermann, Dr. Benedikt Asbach und Prof. Dr. Ralf Wagner (Molekulare Virologie, Institut für klinische Mikrobiologie und Hygiene) beschreiben zusammen mit Kooperationspartnern eines EU Projektes (H2020; EUROSTARS) die Entwicklung einer neuartigen, therapeutischen HPV-Vakzine. Dazu wurden zunächst auf der Grundlage von Vorexperimenten (Neckermann et al., 2021) optimierte Antigene des humanen Papillomavirus Typ 16 (HPV16) in silico designed. Die über adenovirale Vektoren dargereichten Antigene erwiesen sich als sicher und mit Blick auf HPV-spezifische T-Zellantworten hoch immunogen. Vakzinierte Mäuse wiesen in einem therapeutischen C3-HPV16 Tumormodell ein - auch im Vergleich zu einer klinisch getesteten Peptid-Vakzine - deutlich reduziertes Tumorwachstum auf. Insgesamt berichten die Autoren richtungsweisende Errungenschaften auf dem Weg zu einem therapeutischen HPV-Impfstoff.
Publikation:
https://doi.org/10.1158/2326-6066.CIR-22-0174
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