Alle Jahre wieder suchen uns gerade im Herbst Viren heim. Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) informiert anlässlich des Welttags des Händewaschens am 15. Oktober 2018, wie man sich durch richtige Händehygiene vor Rhinovirus und Co. schützen kann.
Wenn uns im Alltag auf einmal mehr rote Nasen begegnen als sonst, ist nicht etwa schon Weihnachten, sondern Grippe- und Erkältungszeit. Etwa zwei- bis fünfmal im Jahr erwischt es einen Erwachsenen, Kinder sind aufgrund ihres noch nicht voll ausgeprägten Immunsystems sogar noch häufiger krank. Schnupfen und Husten sind nicht nur für den Betroffenen lästig, auch für dessen Umfeld kann so eine Infektion sehr unangenehm sein. Doch wie steckt man sich eigentlich an? Oder besser gefragt: Wie lässt sich eine Ansteckung vermeiden? Professor Dr. Wulf Schneider, Inhaber der einzigen Professur für Krankenhaushygiene in Bayern, klärt auf: „Rhinoviren gehören zu den bekanntesten Erkältungsverursachern, es gibt sie auf nahezu allen Kontinenten der Erde. Über Tröpfcheninfektion oder Kontakt mit kontaminierten Oberflächen verbreiten sie sich schnell innerhalb der Bevölkerung. Eine gute Händehygiene ist daher im Alltag unverzichtbar.“
Kalte Temperaturen sorgen für Viren-Hochkonjunktur
Kühle Temperaturen wie sie Herbst und Winter versprechen, sorgen für Husten, Schnupfen und Heiserkeit. Ist der Körper kaltem und nassem Wetter ausgesetzt, verengen sich die menschlichen Blutgefäße, was die Blutzirkulation einschränkt. Dadurch sinkt auch die Temperatur in den Schleimhäuten und das erleichtert Viren den Zugang in den menschlichen Körper. In geschwächten Immunsystemen können die Flimmerhärchen solche Erreger nicht mehr zuverlässig abfangen. „Die Viren heften sich an unsere Schleimhäute im Nasen und Rachenraum und vermehren sich dort, indem sie unsere Zellen umprogrammieren und diese ebenfalls Viren produzieren lassen. Die gesunden Zellen gehen durch diesen Vorgang kaputt, weshalb unsere Abwehrkräfte schnell reagieren müssen. Sogenannte T- und B-Zellen unterstützen die Fresszellen bei der Beseitigung der Krankheitserreger“, erklärt Professor Schneider.
Vorsorge ist besser als Nachsorge
Viren und Bakterien gehören zu unserer natürlichen Umgebung, daher gibt es für gesunde Menschen keinen Grund zur Sorge. Man sollte sich in der kühleren Jahreshälfte dennoch schützen. „Unsere Hände kommen am häufigsten in Kontakt mit Keimen und sind daher mitverantwortlich bei der Ansteckung mit einem Virus. Krankheitserreger wie das Rhinovirus tummeln sich im Bus genauso wie auf den Griffen von Einkaufswagen, dem Fahrstuhlknopf oder unserem Smartphone“, weiß der Leiter der Krankenhaushygiene am UKR. „Jeder kann aber einen kleinen Beitrag leisten, sich selbst und andere zu schützen.“
Händehygiene ist oberste Priorität
Unsere Hände sind wichtige Werkzeuge im Alltag und auch am sozialen Miteinander beteiligt. Ein Handschlag zur Begrüßung oder die helfende Hand im Krankenhaus zeigen ihre Unverzichtbarkeit. Um sich nicht anzustecken, ist regelmäßiges und gründliches Händewaschen unerlässlich, da es nahezu alle Krankheitserreger beseitigt. Wichtig ist dabei auch Fingerkuppen, Nagelbett und Fingerzwischenräume nicht zu vergessen. „Man sollte sich etwa 30 Sekunden Zeit nehmen, um die Hände einzuseifen und mit warmen Wasser zu waschen. Zu heißes Wasser schadet unserer Haut, was zu einem zusätzlichen Risiko werden kann“, klärt Schneider auf. „Empfohlen wird das Händewaschen nach dem Toilettengang, vor und nach dem Zubereiten von Speisen, dem Essen, dem Kontakt mit Tieren oder nach dem Husten.
Händehygiene im Krankenhaus
Das Krankenhaus ist ein äußerst sensibler Bereich, in dem besonders auf die eigene Händehygiene geachtet werden sollte. „Wir raten allen Besuchern und auch unseren Patienten die frei zugänglichen Desinfektionsmittelspender im Haus zu nutzen. Patienten mit geschwächtem Immunsystem können durch den Einfluss von Keimen erheblichen Schaden nehmen, was auch die Behandlung verzögert. Es empfiehlt sich daher, beim Betreten und Verlassen des Krankenhauses sowie vor und nach dem Kontakt mit erkrankten Angehörigen, die Hände zu desinfizieren“, legt Professor Schneider nahe.
Die einwandfreie Händehygiene im Universitätsklinikum Regensburg wird durch Professor Schneider und seine Mitarbeiter ständig überprüft und optimiert. Das UKR erhielt für seine guten Leistungen in Sachen Händehygiene als einziges bayerisches Universitätsklinikum heuer bereits ein Goldzertifikat der Aktion „Saubere Hände“.
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Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) ist ein Krankenhaus der höchsten Versorgungsstufe. Es bietet in 31 human- und zahnmedizinische Kliniken, Polikliniken, Instituten und Abteilungen fast das komplette medizinische Fächerspektrum an und verfügt über 839 Betten sowie 52 tagesklinische Behandlungsplätze.
Ausgerichtet ist das Universitätsklinikum Regensburg auf Hochleistungsmedizin mit besonderem Fokus auf Transplantations- und Intensivmedizin sowie onkologische und kardiovaskuläre Erkrankungen. Bei der durchschnittlichen Fallschwere („Case-Mix-Index“) liegt das UKR mit an der Spitze der deutschen Universitätsklinika. Neben der Patientenversorgung ist das UKR gemeinsam mit der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg für die Ausbildung von ca. 2.000 Studierenden (Human- und Zahnmedizin) sowie für die medizinische Forschung verantwortlich.
Gemeinsames Ziel aller Mitarbeiter sind die optimale medizinische und pflegerische Versorgung der Patienten sowie ein wertschätzendes Miteinander im Team.