Professor Dr. Lars Maier, Direktor, und Professor Dr. Andrea Baessler, Oberärztin der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II am Universitätsklinikum Regensburg (UKR), geben im Interview wertvolle Tipps, wie man das Herz fit hält.
Ab wann ist eine Herzvorsorge sinnvoll, und in welchem Alter sollte man damit beginnen?
Herzvorsorge ist bereits ab dem 25. Lebensjahr sinnvoll – besonders, wenn es in der Familie Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt. Regelmäßige Kontrollen des Blutdrucks und Blutzuckers sowie Ultraschalluntersuchungen der Halsarterien und des Herzens können frühzeitig wichtige Hinweise geben.
Was kann jeder im Alltag tun, um sein Herz zu stärken?
Ein gesunder Lebensstil ist entscheidend für ein starkes Herz. Dazu gehört eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, weniger Zucker, gesunden Fetten und mehr Fisch als Fleisch oder Wurst. Regelmäßige Bewegung ist ebenfalls wichtig – idealerweise 30 Minuten an drei bis fünf Tagen pro Woche. Auch das Rauchen aufzugeben und Alkohol nur in Maßen zu genießen, sind wichtige Maßnahmen, um das Herz zu entlasten. Besonders wichtig ist zudem, auf versteckte Kalorien in Getränken zu achten, die oft unterschätzt werden. Schließlich sollte man auch der seelischen Gesundheit Aufmerksamkeit schenken, da Stress und innere Unruhe das Herz belasten können.
Woran erkennt man mögliche Herzprobleme?
Typische Anzeichen von Herzproblemen sind Atemnot, ein drückendes Engegefühl in der Brust und Schmerzen, die in den linken Arm ausstrahlen können. Diese Symptome können auf ernsthafte Erkrankungen wie Herzschwäche, Herzklappenerkrankungen oder koronare Herzerkrankungen hinweisen. Auch Rhythmusstörungen zeigen sich oft durch ähnliche Beschwerden. Wenn diese Symptome bei körperlicher Belastung auftreten oder intensiver werden, sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden. Bei starken Beschwerden ist es wichtig, sofort die Notaufnahme oder den Notruf 112 zu kontaktieren.
Schlagen Frauenherzen wirklich anders?
Anatomisch sind Frauenherzen in der Regel etwas kleiner und schlagen schneller als die von Männern. Bei Herzinfarkten treten häufig unspezifische Symptome auf, wie Atemnot, Schmerzen im Unterkiefer oder sogar Zahnschmerzen, statt des typischen Engegefühls in der Brust. Auch Oberbauchschmerzen, die mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen, können auftreten. Diese atypischen Symptome haben in der Vergangenheit oft zu Verzögerungen bei der Diagnose von Herzinfarkten geführt.
Informationsveranstaltung
Im Rahmen der Herzwochen 2024 lädt das UKR zu einer interaktiven Informationsveranstaltung ein. Am 6. November 2024, von 17:30 bis 19:30 Uhr, dreht sich alles um das Thema Herzschwäche. Neben spannenden Vorträgen können Besucher die Herzkatheter- und Echokardiographie-Labore besichtigen. Die Veranstaltung findet im Großen Hörsaal des UKR statt. Um Anmeldung wird über die Veranstaltungsseite auf der Webseite ukr.de gebeten.
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