Neue Erkenntnisse zur Spontanen bakteriellen Peritonitis

Posterpreis der Gesellschaft für Gastroenterologie in Bayern (GFGB) für Grundlagenforschung geht an Martha Ernst. Die Doktorandin der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I des Universitätsklinikums Regensburg (UKR) unter der Leitung von Professor Dr. Martina Müller-Schilling wurde für ihre Forschungsarbeit zur Entstehung der Spontan bakteriellen Peritonitis (SBP) ausgezeichnet. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert.

Die spontan bakterielle Peritonitis (SBP) ist eine Komplikation der Leberzirrhose, bei der Bakterien aus dem Darm über die mesenterialen Lymphknoten in die Bauchhöhle gelangen, was für die Patienten einen lebensbedrohlichen Zustand darstellt. Die Folgen einer Interaktion zwischen Bakterien und Darmepithelzellen bei diesem Prozess sind noch nicht vollständig verstanden. „Gerade in diesem Bereich gibt es leider noch keine umfassenden Forschungserkenntnisse, der Leidensdruck und die Konsequenzen für die Betroffenen sind jedoch sehr hoch. Das macht das Thema für mich so wichtig und auch so spannend. Umso mehr freut es mich, dass meine Arbeit mit dem Posterpreis der GFGB ausgezeichnet wurde“, sagt Martha Ernst, Doktorandin der Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I des UKR. Die Arbeitsgruppe um Martha Ernst hatte die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen untersucht, welche es Bakterien ermöglichen, durch das Auslösen einer speziellen Form des Zelltods (Paraptose) in Darmepithelzellen die schützende Darmbarriere zu überwinden. Dabei wurde der Zelltod in verschiedenen Ebenen und Phasen untersucht und festgestellt, dass der direkte Kontakt mit Bakterien Paraptose in Darmepithelzellen induziert und die p53-Familie von Tumorsuppressoren an der Regulation dieses Zelltods beteiligt ist. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen zukünftig bei der Entwicklung therapeutischer Optionen helfen.