Das Projekt „Schülerinnen und Schüler retten Leben“ ist aus vielen Schulen in Stadt und Landkreis Regensburg nicht mehr wegzudenken. Initiiert vom Universitätsklinikum Regensburg (UKR) und vom Rettungszentrum Regensburg (RZR), werden hier junge Menschen mit den Grundlagen der Wiederbelebung vertraut gemacht. Um die Ausbildung der Schüler kontinuierlich und an möglichst allen Schulen zu gewährleisten, werden immer wieder neue Übungspuppen benötigt, die durch Spenden finanziert werden. Stellvertretend für alle teilnehmenden Schulen wurden heute neue Reanimationspuppen an die Realschule am Judenstein in Regensburg übergeben.
„Zeit spielt die entscheidende Rolle bei einem Herzstillstand. Ist jemand in der Nähe, der das Einmaleins der Wiederbelebung beherrscht, erhöht das die Überlebenschancen des Betroffenen entscheidend, da jede Sekunde zählt“, erklärt Professor Dr. Bernhard Graf, Direktor der Klinik für Anästhesiologie des Universitätsklinikums Regensburg sowie Vorsitzender des Rettungszentrums Regensburg und Initiator des Projektes. Im Ernstfall können selbstverständlich nicht nur Erwachsene, sondern auch Schulkinder und Jugendliche diese Aufgabe erfolgreich übernehmen. Doch wie auch bei Erwachsenen benötigen sie fundierte Kenntnisse und Übung, um im Fall der Fälle entscheidende lebensrettende Maßnahmen zu ergreifen. Aus diesem Grund haben Rettungszentrum und Universitätsklinikum Regensburg 2017 in Zusammenarbeit mit Stadt und Landkreis Regensburg das Projekt „Schülerinnen und Schüler retten Leben in Stadt und Landkreis“ gestartet. Weil neben den Schülern auch die Ausrüstung immer auf dem neuesten Stand sein muss und um möglichst allen Schulen die Teilnahme an diesem Projekt zu ermöglichen, wurde vor etwa einem Jahr eine weitere Spendenkampagne gestartet, um neue Rettungspuppen zu finanzieren. Das Ergebnis ist beeindruckend: mit einer Spendensumme in Höhe von 6.100 Euro wurden 112 neue Übungspuppen und Ersatzmaterialien angeschafft und übergeben. Symbolisch für alle teilnehmenden Schulen erhielt heute die Realschule am Judenstein in Regensburg ihre neue Übungsausstattung.
Ziel der Aktion „Prüfen – Rufen – Drücken“ ist es einerseits Lehrkräfte am Universitätsklinikum Regensburg als Multiplikatoren zu schulen, damit diese ihre Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse wiederholt sowohl theoretisch als auch durch praktische Übungen an den Übungspuppen mit den Grundlagen der Wiederbelebung vertraut machen und sie so für die Reanimation zu sensibilisieren. „Wir wollen Barrieren abbauen und die Schüler durch regelmäßiges Training ermutigen, im Notfall selbst die Initiative zu ergreifen. Denn man kann nur einen Fehler bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand machen, nämlich nichts zu tun, bis professionelle Hilfe eintrifft. Es ist so einfach durch ‚Prüfen – Rufen – Drücken‘ ein Leben zu retten, und ihr könnt dies auch“, appelliert Professor Graf an die Schülerinnen und Schüler.
Jährliche Auffrischung der Kenntnisse
Im Projekt „Schülerinnen und Schüler retten Leben“ werden Schüler ab der siebten Jahrgangsstufe mindestens einmal jährlich in Theorie und Praxis zur Herz-Kreislauf-Wiederbelebung geschult. Um dieses praktische Training durchzuführen und weitere Ersthelfer auszubilden, wurden weitere Übungspuppen benötigt und durch drei Spender finanziert. „Dieses Projekt liefert einen sehr wertvollen Dienst an unserer Gesellschaft. Kinder lernen von klein auf, was es bedeutet, sich für ihre Mitmenschen einzusetzen, ihnen zu helfen. Ich möchte den Lehrern und Schülern danken, dass sie dieses Projekt mit großem Engagement unterstützen“, so Landrätin Tanja Schweiger. Insgesamt 31 Gymnasien, Realschulen, Mittelschulen, Förderschulen, FOS/BOS, Wirtschafts- und Berufsschulen beteiligen sich an diesem Projekt. „Wir sind allen Spendern und allen Beteiligten sehr dankbar. Ihr Einsatz ist es, der den Schülern Wertvolles fürs ganze Leben mitgibt und im Ernstfall Menschenleben retten kann. Die große Bereitschaft zu helfen zeigt uns, dass uns unsere Mitmenschen zum Glück nicht egal sind“, resümiert Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer
Realschule am Judenstein: Schüler und Lehrer voller Eifer dabei
Bereits seit 2021 stehen „Prüfen – Rufen – Drücken“ auch auf dem Lehrplan des Biologieunterrichts der Schüler der 7. Jahrgansstufe der Realschule am Judenstein. „Wir wollen gezielt unsere Schülerinnen und Schüler mit dem Thema Wiederbelebung vertraut machen. Soziale Empathie ist ein wertvolles Rüstzeug für ihre weitere Zukunft und da gehört Hilfe für Menschen in Notsituationen dazu“, erklärt Michael Kessner, Direktor der Realschule am Judenstein in Regensburg. Aus diesem Grund steht auch für die Abschlussklassen eine Auffrischung der Erste-Hilfe-Kenntnisse im Rahmen der Aktionswoche „Fit for Life“ auf dem Programm. Wie hoch der Stellenwert an der Schule ist, verdeutlicht auch der Umstand, dass auch 15 Lehrkräfte an einer Wiederbelebungs-Fortbildung am UKR teilgenommen haben, um mit ihrem Wissen die Ausbildung neuer Schulsanitäter zu unterstützen.
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Das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) ist ein Krankenhaus der höchsten Versorgungsstufe. Es bietet in 31 human- und zahnmedizinische Kliniken, Polikliniken, Instituten und Abteilungen fast das komplette medizinische Fächerspektrum an und verfügt über 839 Betten sowie 52 tagesklinische Behandlungsplätze.
Ausgerichtet ist das Universitätsklinikum Regensburg auf Hochleistungsmedizin mit besonderem Fokus auf Transplantations- und Intensivmedizin sowie onkologische und kardiovaskuläre Erkrankungen. Bei der durchschnittlichen Fallschwere („Case-Mix-Index“) liegt das UKR mit an der Spitze der deutschen Universitätsklinika. Neben der Patientenversorgung ist das UKR gemeinsam mit der Fakultät für Medizin der Universität Regensburg für die Ausbildung von ca. 2.000 Studierenden (Human- und Zahnmedizin) sowie für die medizinische Forschung verantwortlich.
Gemeinsames Ziel aller Mitarbeiter sind die optimale medizinische und pflegerische Versorgung der Patienten sowie ein wertschätzendes Miteinander im Team.