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23.12.2024

Wenn ein kleiner Atemwegsinfekt zur lebensbedrohlichen Herzmuskelentzündung wird

Elke Engels ist jung, fit und sportbegeistert. Als nach einem Atemwegsinfekt ihre Leistungsfähigkeit rapide abnimmt und sie kaum noch Luft bekommt, wird sie in einem Klinikum in Ostbayern vorstellig und mit höchstgradig eingeschränkter Pumpfunktion des Herzens zur weiteren Behandlung per Hubschrauber an das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) geflogen. Allein durch die Stabilisierung mittels ECMO (Extrakorporale Membranoxygenierung) überlebte die damals 28-Jährige. Mit einer Spende – gesammelt in einem zur Feier ihres 40. Geburtstages aufgestellten „Glücksschwein“ - möchte sich die zweifache Mutter bei ihren Lebensrettern bedanken.

Als Elke Engels im Jahr 2013 per Hubscharuber ans Universitätsklinikum Regensburg verlegt wurde, stand es Spitz auf Knopf. Ihr Leben hing buchstäblich an vier Buchstaben, an der ECMO. „Für kritisch kranke Patienten ist der Transport mit der ECMO an das UKR oftmals die letzte Möglichkeit zu überleben. Ganz klar, ohne die Betreuung des ECMO-Teams wäre Frau Engels nicht mehr am Leben“, fasst Professor Dr. Bernhard Graf, Direktor der Klinik für Anästhesiologie des UKR, die extrem komplizierte Situation zusammen. Aufgrund der sehr stark eingeschränkten Pumpfunktion ihres Herzens und der dramatischen Kreislaufsituation, wurde der jungen Frau am UKR eine periphere ECMO über die Leistengefäße angelegt. Da jedoch die Blutgefäße zu klein waren, konnte die optimale Flussrate nicht hergestellt werden. „Während ein gesundes Herz in der Auswurfphase ein Schlagvolumen von durchschnittlich etwa 80 Milliliter Blut in die Aorta pumpt, konnte bei Frau Engels nahezu kein Auswurf mehr festgestellt werden. Unsere einzige Chance, Frau Engels Leben zu retten, bestand nun darin, den Brustkorb zu öffnen und die ECMO direkt dort anzubringen“, erklärt Professor Dr. Christof Schmid, Direktor der Klinik und Poliklinik für Herz-, Thorax- und herznahe Gefäßchirurgie. Als Auslöser für die lebensbedrohliche Situation wurde eine bakterielle Myokarditis, eine akute Entzündung des Herzmuskels, diagnostiziert. Aufgrund der Diagnose und der daran ausgerichteten Therapie, verbesserte sich die Herzfunktion rasch. Nach Extubation, Abschaltung der ECMO-Unterstützung und vierwöchigem stationärem Aufenthalt am UKR hatte sich die Pumpfunktion fast normalisiert.

Elke Engels konnte schrittweise ihren Job als Lehrerin wieder aufnehmen, bekam in den Jahren danach noch zwei gesunde Töchter und kann mit ihrer Familie wieder sportlich unterwegs sein sowie ausgedehnte Wanderungen durchführen. „Ich bin dem gesamten UKR-Team unendlich dankbar. Ohne sie hätte ich all das nicht erleben dürfen. Aus diesem Grund wollte ich zu meinem 40. Geburtstag etwas zurückgeben“, sagt Elke Engels.

Die Abteilung für Kardiotechnik der Klinik und Poliklinik für Herz-, Thorax- und herznahe Gefäßchirurgie dankt für die großzügige Spende in Höhe von 311,70 Euro die sie für ECMO-Fortbildung von Mitarbeitern einsetzen wird.

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UKR, Uniklinikum Regensburg, Universitätsklinikum Regensburg, Regensburg, ECMO-Zentrum

Prof. Christof Schmid, Prof. Bernhard Graf sowie die beiden Kardiotechniker Alois Philipp und Maik Foltan nehmen das „Glücksschwein“ von Elke Engels entgegen (v.li.). © UKR/Stephan Hirt

Pressereferent

Matthias Dettenhofer


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