Auf dem Gelände des Universitätsklinikums Regensburg befindet sich seit 1994 das Luftrettungszentrum (LRZ) Regensburg, eine Station der DRF Stiftung Luftrettung gemeinnützige AG, Filderstadt. Hier ist der Rettungs- und Intensivtransporthubschrauber "Christoph Regensburg" stationiert und rund um die Uhr einsatzbereit. Die DRF stellt auch die Piloten dieser Station.
Dual-Use-Hubschrauber
Der Dual-Use-Hubschrauber wird als einer von wenigen Hubschraubern in Deutschland in der Notfallrettung (so genannte Primäreinsätze) und im Interhospitaltransfer (so genannte Sekundäreinsätze) eingesetzt. Die Einsatzdisposition erfolgt für Primäreinsätze durch die Integrierte Leitstelle der Berufsfeuerwehr Regensburg und für Sekundäreinsätze durch die Koordinierungsstelle für Intensivtransporthubschrauber (KITH) bei der Integrierten Leitstelle der Berufsfeuerwehr München. Primäreinsätze werden außer für die Leitstelle Regensburg vor allem für die Leitstellen Landshut, Amberg, Nordoberpfalz und Straubing geflogen, Sekundäreinsätze betreffen vorwiegend den Südostbayerischen Raum, führen aber auch regelmäßig in andere Bundesländer.
Medizinische Besatzung
Die medizinische Besatzung des Hubschraubers besteht aus einem Notarzt und einem Notfallsanitäter. Die Notfallsanitäter sind zusätzlich als HEMS Crew Member (Helicopter Emergency Medical Services) ausgebildet. Sie unterstützen den Piloten tagsüber und bei klaren Wetterverhältnissen bei der Arbeit im Cockpit.
Hohe Expertise bei Notfällen mit Kindern und Säuglingen
Die ärztliche Besetzung und organisatorische Verantwortung obliegt der Klinik für Anästhesiologie des Universitätsklinikums Regensburg. Die Notärzte von Christoph Regensburg sind ausnahmslos Fachärzte für Anästhesiologie, die regulär in den Operationssälen und auf den Intensivstationen des UKR tätig sind. Auch in die anästhesiologisch-pädiatrische Patientenversorgung sind sie täglich eingebundenund verfügen deshalb über eine besondere Erfahrung im Bereich der pädiatrischen Notfallmedizin. Christoph Regensburg wird von den Leitstellen in Regensburg und benachbarten Rettungsdienstbereichen häufig bei Notfällen mit Kindern und Säuglingen alarmiert.
Transport Schwerstkranker, die eine Herz-Lungen-Maschine (ECMO) benötigen
Ein weiterer Schwerpunkt des Teams von Christoph Regensburg ist der Transport von kritisch kranken Patienten, die zur kardialen und / oder pulmonalen Stabilisierung eine Herz-Lungen-Maschine (ECMO) benötigen. Die Mitarbeiter der Fachbereiche für Anästhesiologie, Innere Medizin und Herz-Thorax-Chirurgie sowie der Kardiotechnik des Universitätsklinikums Regensburg verfügen über eine fundierte Expertise in der extrakoroporalen Membranoxygenierung (ECMO).
Wir haben die logistischen, medizinischen und personellen Voraussetzungen geschaffen, damit nicht nur der Patient zur ECMO, sondern auch die ECMO zum Patienten transportiert und vor Ort implantiert werden kann: Nach einem vorausgehenden Telefonat zwischen dem abgebenden und dem aufnehmenden Arzt am Universitätsklinikum Regensburg wird das Team des Christoph Regensburg um einen Kollegen der Kardiotechnik und entsprechendes Equipment erweitert und fliegt zum Patienten.
Bei widrigen Witterungsverhältnissen erfolgt der Transport auch bodengebunden. In der abgebenden Intensivstation implantiert das jeweils diensthabende Team von Christoph Regensburg die ECMO und ermöglicht so einen Interhospitaltransfer kardiopulmonal schwerstkranker Patienten unter stabilisierten Bedingungen.