TraumaNetzwerkD Ostbayern am Universitätsklinikum Regensburg
Im Jahr 2006 wurde von der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) das Weißbuch der Schwerverletztenversorgung herausgegeben. In diesem Weißbuch sind Empfehlungen zur Struktur, Organisation und Ausstattung von Kliniken niedergeschrieben, die schwerstverletzte Patienten (Polytraumata) versorgen. Weiterhin wird dazu aufgerufen, dass sich die Kliniken einer Region zu einem Verbund - einem TraumaNetzwerk – zusammenschließen und innerhalb dieses Verbundes Teleradiologie nutzen, um die Kommunikationsstrukturen zwischen den beteiligten Kliniken zu optimieren (TKmed®). Die Strukturqualität wird regelmäßig von einer unabhängigen Zertifizierungsfirma, einerseits für jede einzelne Klinik (Audit), andererseits für das gesamte Netzwerk (Zertifizierung), abgenommen.
Ostbayern verfügte durch das 1992 gegründete Rettungszentrum Regensburg (RZR) bereits über eine sehr rege Netzwerkaktivität. Im Jahr 2007, unmittelbar nach Erscheinen des Weißbuches, wurde bereits damit begonnen, die regionalen Kliniken für das TraumaNetzwerk zu gewinnen und die Anforderungen des Weißbuches umzusetzen. Im Jahr 2008 konnte das Universitätsklinikum Regensburg (UKR) als erste deutsche Klinik erfolgreich auditiert werden, nach und nach absolvierten weitere Kliniken Ostbayerns ihre Audits. Im Jahr 2009 erfolgte die Zertifizierung des Trauma-Netzwerk Ostbayern als erstes zertifiziertes TraumaNetzwerk in Deutschland.
Die Ziele des TNO bestehen in der stetigen Verbesserung der Patientenversorgung: nicht nur der Polytrauma-Versorgung, sondern der gesamten Trauma-Versorgung im ostbayerischen Raum. Die Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie am UKR stellt seit den Anfängen des TNO den 1. Sprecher des TraumaNetzwerks. Seit 2019 ist Prof. Dr. med. Dr. biol. hom. Volker Alt (Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie) erster Sprecher.
Das Universitätsklinikum Regensburg ist überregionales Traumazentrum (ÜTZ) und damit ein Schwerstverletztenzentrum höchster Expertise. Das UKR als Maximalversorger im TNO und auch alle weiteren TNO-Kliniken beteiligen sich rege am TraumaRegister DGU®, um mit Hilfe der anonymisierten Daten aus dieser deutschlandweit aktiven und sehr umfangreichen Registerforschungsdatenbank Heilungsverläufe zu erforschen und damit die Schwerverletztenversorgung stets weiter zu verbessern.
Zertifizierung TraumaZentrum DGU
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