Grundlage für Untersuchungen physiologischer und pathologischer Mechanismen der Leber sind, neben Tiermodellen, besonders Kulturmodelle (in vitro) mit parenchymalen (Hepatozyten, Gallengangepithelzellen) und nicht-parenchymalen Leberzellen (hepatische Sternzellen, Kupfferzellen, Endothelzellen).
Im Zentrum für Leberzellforschung (ZLF) wurden, mit speziellem Fokus auf humane Zellen, entsprechende Modelle für diese Anwendungen etabliert und stehen für spezifische Fragestellungen zur Verfügung. Eine der wesentlichen Aufgaben des ZLF ist es, die notwendigen Verfahren zur Isolation und Kultur von Leberzellen in Bezug auf die Patienten abhängigen unterschiedlichen Vorbedingungen zu standardisieren und auf entsprechende Gültigkeit zu überprüfen. In einem aktuellen vom BMBF geförderten Verbundprojekt, "Virtual Liver" (www.virtual-liver.de), werden Modelle entwickelt, die eine systembiologische Analyse von pathophysiologischen Zuständen wie der NAFLD (nicht alkoholische Fettlebererkrankung) ermöglichen.
Voraussetzung dafür war der Aufbau einer lückenlosen Infrastruktur beginnend bei Patientenaufklärung, Materialgewinnung im OP, Transport zur feingeweblichen Untersuchung in die Pathologie bis hin zur Perfusion des Lebergewebes und der fraktionierten Zellisolation. Alle relevanten Schritte sind in SOPs (standard operation procedures) beschrieben und gewährleisten somit einen hohen qualitativen Standard.
Von großer Bedeutung bei der Verwendung humanen Gewebes ist die enge Zusammenarbeit mit der Gewebebank i. A. der Stiftung HTCR am Universitätsklinikum Regensburg, welche das humane Gewebe zur Verfügung stellt. Die Gewebebank arbeitet nach den Richtlinien der Forschungsstiftung "Human Tissue and Cell Research" (HTCR), die sich der rechtlichen Situation der Verwendung menschlichen Gewebes in der Forschung annimmt und eine transparente Handhabung sowie die Aufklärung des Patienten als einen zentralen Bestandteil im Umgang mit Patientenmaterial innerhalb und außerhalb der patientenbezogenen Behandlung gewährleistet.
Leitung: Prof. Dr. rer. nat. Thomas Weiß
Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin
Universitätsklinikum Regensburg
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