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Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III
Hämatologie und Internistische Onkologie

Innere Medizin III

CAR-T-Zell-Therapie

Unser körpereigenes Immunsystem ist nicht nur für die Abwehr von Krankheitserregern verantwortlich, sondern hat auch für die Bekämpfung von Krebszellen eine große Bedeutung. Dabei sind bestimmte Abwehrzellen, die so genannten T-Lymphozyten bzw. T-Zellen besonders wichtig. Sie können Krebszellen erkennen und abtöten. Diese Eigenschaft der T-Zellen macht man sich bei einem neuartigen Therapieansatz, der CAR-T-Zell-Therapie zunutze.

Prinzip der CAR-T-Zell-Therapie

Bei der CAR-T-Zell-Therapie wird dem Immunsystem des Patienten beigebracht, Krebszellen gezielt zu bekämpfen. Hierzu werden patienteneigene T-Zellen in spezialisierten Laboren mit einem Rezeptor (chimärer Antigenrezeptor, CAR) verändert. Anschließend können diese nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip Krebszellen des Patienten gezielt erkennen und zerstören.

  • Die Behandlung mit CAR-T-Zellen verläuft in mehreren aufeinander abgestimmten Schritten:

    • Zunächst prüft der behandelnde Arzt, ob die Leukämie- oder Lymphomerkrankung mit CAR-T-Zellen behandelt werden kann, und informiert den Patienten ausführlich über die Therapie. Zudem sind Untersuchungen zur Tumorausbreitung und Organfunktion notwendig.
    • Die Entnahme der patienteneigenen T-Zellen erfolgt durch ein Blutwäscheverfahren, die Leukapherese.
    • Die Ausstattung der patienteneigenen T-Zellen mit einem CAR dauert in der Regel drei bis vier Wochen und wird in hochspezialisierten Laboren durchgeführt. Während dieser Zeit kann der Patient eine überbrückende Chemotherapie erhalten, um das Tumorwachstum unter Kontrolle zu halten.
    • Vor Rückgabe der CAR-T-Zellen erfolgt die Gabe einer weiteren Chemotherapie (Lymphozytendepletion). Dies verbessert die Wirksamkeit und die Vermehrung der CAR-T-Zellen.
    • Da die CAR-T-Zell-Therapie mit schweren, in der Regel vorübergehenden Nebenwirkungen verbunden sein kann, erfolgt nach der CAR-T-Zell-Rückgabe eine stationäre Überwachung. Eine frühzeitige Behandlung auftretender Nebenwirkungen durch erfahrene Ärzte und geschultes Pflegepersonal ist notwendig, um Komplikationen zu verhindern.

     

    Interdisziplinäres Team

    Eine CAR-T-Zell-Therapie darf nur in spezialisierten und dafür qualifizierten Zentren erfolgen. Die Klinik für Innere Medizin III verfügt über alle Voraussetzungen und Qualifikationen für diese neuartige Therapie. Unser interdisziplinäres CAR-T-Zell-Team besteht aus Spezialisten der Hämatologie und Onkologie, der Transfusionsmedizin, Intensivmedizin, Neurologie, Radiologie, Infektiologie, Psychoonkologie sowie der Klinikapotheke. Hierdurch wird vor und nach der Therapie gewährleistet, dass behandelte Patienten rund um die Uhr optimal betreut werden und die Patientensicherheit an erster Stelle steht.

  • In Deutschland sind bisher zwei CAR-T-Zell-Therapien zugelassen. Die Therapie mit diesen Methoden erfolgt entsprechend der Zulassung für Patienten mit akuter lymphatischer Leukämie, bei denen die Erkrankung wiederholt auftritt oder die auf andere Therapien nicht angesprochen haben. Die Therapie kann bei Patienten bis zum  Alter von 25 Jahren und bei Patienten mit aggressiven B-Zell-Lymphomen nach mindestens zwei Vortherapien eingesetzt werden. Im Unterschied zur akuten Leukämie gibt es für die Therapie der Lymphome zwar keine Altersbeschränkung, ein guter Allgemeinzustand ist allerdings Voraussetzung.

    Beteiligung an Studien

    Die Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III des UKR nimmt an mehreren klinischen Studien mit CAR-T-Zellen und T-Zell-Rezeptor(TCR)-modifizierten T-Zellen teil. Einen Überblick finden Sie auf unserer Seite der Studienzentrale. Um Transplantationsverfahren, CAR-T-Zell-Therapien und andere Immuntherapien zu verbessern und auf andere Krebserkrankungen auszuweiten, beschäftigt sich in Regensburg ein großes Team aus Ärzten und Wissenschaftlern mit der Entwicklung neuer Therapiemöglichkeiten.

Kontakt

Kontakt für Patienten:
ukr-cart@ukr.de
0941 944-5510
0941 944-815506

Kontakt für ärztliche Kollegen:
Ansprechpartner Prof. Dr. Daniel Wolff
daniel.wolff@ukr.de
0941 944-5542
0941 944-815506

Wir sind erreichbar:
Montag bis Donnerstag: 08:00 und 16:00 Uhr
Freitag: 08:00 bis 13:00 Uhr 
Sie bzw. Ihr behandelnder Arzt erhalten nach Sichtung Ihrer Befunde einen Rückruf von uns.