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Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III
Hämatologie und Internistische Onkologie

Stammzelltransplantation am UKR

Innere Medizin III

Stammzelltransplantation

Stammzelltransplantationsverfahren mit eigenen (autologen) oder fremden (allogenen) Blutstammzellen kommen zum Einsatz bei Hochrisikopatienten mit Lymphom- und Leukämieerkrankungen sowie bei einigen anderen Ursachen des Knochenmarkversagens, wie z.B.:

  • myelodysplastisches Syndrom (MDS) = Sammelbegriff für eine Gruppe von erworbenen Erkrankungen der Stammzellen des Knochenmarks
  • schwere aplastische Anämie = Störung der Knochenmarkfunktion, die mit einer Verminderung der Knochenmarkzellen und einer verminderten Bildung aller Blutzellen einhergeht.
  • angeborene Blutbildungsstörungen

Therapie

Neue zelltherapeutische Verfahren unter Einsatz genmodifizierter Lymphozyten (sogenannte CAR-T-Zellen) erweitern die Behandlungsmöglichkeiten. Diese Therapieverfahren sind klinische und wissenschaftliche Schwerpunkte unserer Klinik. Ein spezialisiertes Team von Ärzten, Pflegekräften, Psychologen und Physiotherapeuten steht zur Vorbereitung, Durchführung und Nachbetreuung bereit, um eine optimale Patientenbetreuung in sämtlichen Phasen der Behandlung zu gewährleisten.

  • Für den Erfolg einer Tumorbehandlung sind Dosierung und zeitlicher Ablauf der Chemotherapie entscheidend. Nebenwirkungen von Zytostatika (Arzneimittel der Chemotherapie) auf die Blutbildung im Knochenmark limitieren die Dosierung solcher Medikamente. Im Rahmen der autologen SZT (Stammzellspende mit eigenen Zellen) werden Wochen vor der geplanten Therapie, Stammzellen des Patienten (nach Verabreichung von Wachstumsfaktoren) aus dem Blut abgesammelt (sogenannte Leukapherese) und tiefgefroren. Nach der Hochdosis-Chemotherapie werden die eigenen Zellen wieder reinfundiert.

    Durch dieses Verfahren kann die Dosierung der Medikamente der Chemotheapie bedeutsam erhöht werden, da sich aus den transplantierten Stammzellen die Blutbildung nach 8-14 Tagen völlig erholt. Von diesem Therapieverfahren profitieren vor allem

    • Patienten mit Rückfall eines hochmalignen (bösartigen) Lymphoms oder eines Morbus Hodgkin,
    • Patienten mit Multiplem Myelom und/oder Amyloidose
    • Patienten mit Keimzelltumoren.
  • Die allogene SZT (Stammzellspende mit Fremdzellen) bietet zahlreichen Patienten mit Hochrisikoerkrankungen eine Heilungschance, u.a. bei

    • akuter Leukämie,
    • myelodysplastischem Syndrom (MDS),
    • Lymphomrezidiv
    • einigen nicht-bösartigen Ursachen des Versagens der Blutbildung.
      Darunter fallen zum Beispiel die schwere aplastische Anämie, Störungen der Knochenmarkfunktion, die mit einer Verminderung der Knochenmarkzellen und einer verminderten Bildung aller Blutzellen einhergehen, wie auch die Hämoglobinopathie, bei der die Struktur, Funktion oder Bildung des Blutfarbstoffs Hämoglobin gestört ist.

    Im Rahmen der SZT werden nach Vorbehandlung des Patienten Blutstammzellen gesunder Familien- oder Fremdspender übertragen, die sich ins Knochenmark einnisten und die Blutbildung fortan übernehmen. Außerdem sind immunologische Mechanismen am Therapieerfolg beteiligt: Spenderlymphozyten erkennen Blutzellen des Patienten als "fremd" und vernichten diese, so dass auch Leukämie- und Lymphomzellen durch diese Immunreaktion beseitigt werden.

    Die allogene Stammzelltherapie am UKR

    Die allogene SZT ist ein Schwerpunkt der klinischen und wissenschaftlichen Arbeit unserer Klinik und der Universität Regensburg. Unter der Leitung von Professor Dr. Matthias Edinger kümmert sich ein interdisziplinäres Team um die Behandlung und das Wohlergehen der Patienten.

    • Mit mehr als 80 allogenen Stammzelltransplantationen jährlich ist es eines der großen und erfahrenen Zentren in Deutschland.
    • Innerhalb Europas rangiert es unter den besten 5% bezüglich des Patientenüberlebens ein Jahr nach Transplantation (EBMT Benchmark Analyse 2020 und 2021).

    Das Transplantationszentrum ist JACIE-akkreditiert (Joint Accreditation Committee-ISCT & EBMT), ein Beleg für seine medizinische und organisatorische Qualität.

  • Eine Transplantation von Stammzellen kann bei Beeinträchtigungen der Blutbildung und Bluterkrankungen zum Einsatz kommen. Es wird zwischen autologer (eigene Zellen) und allogener (fremde Zellen) Stammzelltherapie unterschieden.

    Risikobewertung: Das Ärzteteam begründet im ersten Schritt die Therapie und stellt die Indikation. Jede Therapie birgt neben den gewünschten Reaktionen gewisse Risiken, deshalb erfolgt eine individuelle Risikobewertung je Patient.

    Spendersuche: Zunächst wird im familiären Umfeld nach einem Spender gesucht, da bestimmte Blut-Merkmale vererbt werden. Danach wird die Suche auf die Spenderdatei ausgeweitet.

    Therapievorbereitung und Stationäre Phase:

    • Konditionierung: Einige Tage vor der Transplantation wird eine hochdosierte Chemotherapie oder kombinierte Chemo- und Strahlentherapie durchgeführt, um Krebszellen, Blutstammzellen und Immunzellen des Patienten abzutöten.
    • Der Patient wird dabei intensiv  auf mögliche Komplikationen hin überwacht.
    • Die Hygiene spielt bei der Pflege und Betreuung von Patienten, die eine Stammzelltransplantation erhalten, eine sehr wichtige Rolle, da das Immunsystem zur Vorbereitung auf die Spende unterdrückt wird und damit die Anfälligkeit für Infektionen und Keime steigt. 
    • Patient und Angehörige erhalten ein umfassendes Begleitangebot aus psychologischer Betreuung, Physiotherapie, Seelsorge, Brückenpflege etc.
    • Nachsorge: inkl. Immunsuppression (gewünschte Unterdrückung der Immunantwort), Infektionsschutz, Impfung, Tagesklinik
    • Hygiene nach Stammzelltherapie
    • Angebote und Information zu Ernährung und Sport
    • Der Sozialdienst bespricht mit Ihnen und Ihren Angehörigen insbesondere die Zeit nach Ihrem Klinikaufenthalt.
    • Psychoonkologie & Kindersprechstunde
    • Patientenhaus der Leukämiehilfe Ostbayern

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