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Thoraxchirurgie

Lungenkarzinom

Das Lungen- oder Bronchialkarzinom ist der häufigste zum Tode führende Tumor bei Männern. Weltweit muss mit einer Million Todesfällen gerechnet werden.

Im Jahr 2004 starben in Deutschland insgesamt ca. 40.000 Menschen an Lungenkrebs. Bei Männern kommt er etwa dreimal häufiger vor als bei Frauen, wobei sich das Geschlechtsverhältnis kontinuierlich verschiebt. Am häufigsten ist die Altersgruppe der 60- bis 70-Jährigen betroffen.

  • Intensive weltweite Untersuchungen haben eindeutig bewiesen, dass als Hauptursache für den Lungenkrebs der Zigarettenkonsum anzunehmen ist. Im Zigarettenrauch sind zahlreiche krebserzeugende Stoffe enthalten. Jugendliche reagieren empfindlicher auf die krebserregenden Bestandteile als Erwachsene. Andere Ursachen spielen eine deutlich geringere Rolle. Hierzu zählen genetische Veranlagung und Umwelteinflüsse. Zu den Schadstoffen, die im beruflichen Umfeld auftreten und das Lungenkrebsrisiko erhöhen können, zählen radioaktive Stoffe, Asbest, Chrom, Nickel und polyzyklische Kohlenwasserstoffe.

  • Die Symptome bei einem Bronchialkarzinom sind zu Beginn der Erkrankung häufig uncharakteristisch. Suchen Sie daher bei folgenden Krankheitszeichen immer ihren Arzt auf: lang bestehender Husten, schwer behandelbare Bronchitis, Atemnot, Schmerzen im Brustkorb, allgemeiner Kräfteverfall, starker Gewichtsverlust und Bluthusten.

    Auf Grund des langen symptomlosen Verlaufs der Erkrankung befinden sich viele Patienten zum Zeitpunkt der Diagnostik schon in einem fortgeschrittenen Tumorstadium. Nur ca. 20-25% der Patienten können einer Operation zugeführt werden.

  • Vor jeder Operation muss die technische und funktionelle Operabilität jedes Patienten bestimmt werden. Die technische Operabilität wird durch das Ausmaß des Tumors (Größe, Infiltration, Metastasierung) bestimmt. Dazu sind bildgebende Untersuchungen (Röntgen, Computertomographie) und eine Spiegelung der Atemwege (Bronchoskopie) notwendig. Bei der Bronchoskopie soll gleichzeitig eine histologische Gewebespezifizierung des Tumors erfolgen. Die funktionelle Operabilität, also die Herz-, Lungen und  Kreislauffunktion, kann über Echokardiographie (EKG) aber vor allem über spezifische Lungenfunktionsuntersuchungen bestimmt werden.

  • Einige Tumoren müssen vor der Resektion mit Strahlen- und/oder Chemotherapie vorbehandelt werden, da ihr Ausmaß eine sofortige Operation nicht zulassen. Dies betrifft hauptsächlich Tumoren, die in die Brustwand eingebrochen sind, oder die schon tumorbefallene Lymphknoten im Mittelfellraum (Mediastinum) haben. Die Erfassung solcher Lymphknotenmetastasen ist präoperativ sehr wichtig, da durch sie erheblich die Überlebensprognose bestimmt wird. Erfasst werden können solche Lymphknotenmetastasen entweder bei der Bronchoskopie (ultraschallgestützte Punktion) oder durch eine operative Gewebeentnahme an den Lymphknoten über eine Mediastinoskopie.

  • Die – möglichst vollständige – operative Entfernung des Tumors bietet die höchste Heilungschance und gilt daher in den Frühstadien des Bronchialkarzinoms bei funktioneller Operabilität als die Therapie der ersten Wahl. In diesen Stadien ist die Operation allen anderen Therapieverfahren überlegen. Bei der Operation sollte die Resektion des Tumors so radikal wie nötig und so lungenfunktionsschonend wie möglich erfolgen. Trotz der präoperativen Diagnostik kann der Chirurg die ganze Tumorausdehnung oft erst während der Operation erfassen.  Dementsprechend kann der Chirurg auch erst in diesem Augenblick das Operationsverfahren und dessen Ausmaß festlegen. Die am häufigsten durchgeführte Operation ist die Entfernung eines Lungenlappens. Bei einigen Tumoren kann es jedoch auch notwendig sein einen Lungenflügel zu entfernen, um den Tumor radikal zu operieren.

    Zu jeder Tumorentfernung gehört auch die Ausräumung aller Lymphknotenstationen auf der betroffenen Lungenseite.

  • Der Behandlungsplan nach der Operation hängt davon ab, welches Tumorstadium der Lungenkrebs hat (bestimmt durch Tumor,  Lymphknotenmetastasierung, Fernmetastasierung) und ob der Tumor tatsächlich komplett entfernt werden konnte. Als Anschlusstherapie kommen Strahlen- und oder Chemotherapie in Frage.