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Neuropathologie

Muskel- / Nervenbiopsien

Muskel- und Nervbiopsien ergänzen die Diagnostik neuromuskulärer Erkrankungen und können wichtige Hinweise zur differentialdiagnostischen Einordnung eines Krankheitsbildes sowie für die Auswahl geeigneter Therapieformen geben.

Für die neuropathologische Begutachtung ist die Übersendung von nativem Muskelgewebe bzw. Nervengewebe notwendig, das dann vor Ort in unserem Eingangslabor sachgemäß aufgearbeitet wird. Der Großteil des Gewebes wird eingefroren und für die Diagnostik mittels Gefrierschnitten verwendet, da zum einen am Gefriermaterial eine bessere Orientierung der Präparate erfolgen kann und zum anderen nur am Gefriermaterial spezielle enzymhistochemische Färbungen (in der Muskeldiagnostik z.B. zur Fasertypdifferenzierung oder für mitochondriale Enzyme) erfolgen können. Routinemäßig wird von uns auch Material für eventuell erforderliche biochemische Untersuchungen asserviert.   

Ein weiterer Teil der übersandten Biopsiepräparate wird formalinfixiert. Die Paraffineinbettung ist diagnostisch besonders hilfreich bei der Frage nach entzündlichen Myo- bzw. Neuropathien und Vaskulitiden. Außerdem erlaubt sie eine weitergehende immunhistochemische Abklärung der entzündlichen Infiltrate.

Schließlich erfolgt eine Kunststoffeinbettung eines Teils des Gewebes zur Anfertigung von Semi- und Ultradünnschnitten und zur nachfolgenden elektronenmikroskopischen Untersuchung. Hierdurch können zusätzliche ultrastrukturelle Befunde erhoben werden, die die Treffsicherheit unserer Diagnostik weiter erhöhen.

  • Muskel (ca. 2,0 cm Länge und 0,5 cm Durchmesser):

    • Auswahl eines klinisch betroffenen Muskels, jedoch kein hochgradig betroffenes Muskelgewebe im Endzustand, das weitgehend durch Fettgewebe ersetzt ist. 
    • Geeignet sind insbesondere bei proximal betonter Muskelschwäche der M. quadriceps femoris und M. deltoideus, bei distal betonter Muskelschwäche der M. tibialis anterior.
    • Möglichst keine sehnenansatznahe Entnahme von Muskelgewebe, spezielle Fragestellungen (z.B. eosinophile Fasziitis) ausgenommen.
    • Keine Entnahme an einer Stelle, an der kurz zuvor ein EMG oder eine intramuskuläre Injektion erfolgte. 

    Nerv (ca. 15-20 mm langes Gewebestück):

    • In der Regel wird der rein sensible N. suralis biopsiert.
    • Quetschung und Zerrung sind nach Möglichkeit zu vermeiden.
    • Nach Möglichkeit telefonische Voranmeldung unter 0941 944-5150, um eine zügige Weiterverarbeitung in unserem Eingangslabor zu gewährleisten
    • Unverzüglicher Transport des Biopsiepräparates per Boten nativ in einer feuchten Kammer (z.B. Beilage eines NaCl-getränkten Tupfers). Präparat nicht in NaCl schwimmend (Gefrierartefakte!), keine Formalinfixation, kein Aufspannen der Biopsiepräparate (Quetschartefakte!)
    • Ausgefüllter Einsendeschein mit ausführlichen klinischen Angaben (Erleichterung der differentialdiagnostischen Einordnung der neuropathologischen Befunde)

Annahmezeiten

Für die Einsendung von fixiertem Material:
Montag-Freitag von 8-16 Uhr

Für die Einsendung von Nativmaterial:
Montag-Freitag von 8-15.30 Uhr

Im Falle der Einsendung von nativem Material bitten wir um telefonische Voranmeldung.

Einsendeadresse

Universitätsklinikum Regensburg
Abteilung für Neuropathologie                                         
Prof. Dr. Markus J. Riemenschneider                             
Franz-Josef-Strauß-Allee 11                                           
93053 Regensburg   

Bitte übersenden Sie die Gewebeproben unter Verwendung unseres Einsendescheines.

Einsendeschein 
(Interne Einsender verwenden bitte alternativ das Formular 210 der beleglosen Laboranforderungen.)