Röntgendiagnostik
Gefäßbehandlungen
Basierend auf einer langen, interdisziplinären Vorerfahrung werden am Institut für Röntgendiagnostik des Universitätsklinikums Regensburg neue diagnostische und therapeutische Verfahren entwickelt und angewandt.
Basierend auf einer langen, interdisziplinären Vorerfahrung werden am Institut für Röntgendiagnostik des Universitätsklinikums Regensburg neue diagnostische und therapeutische Verfahren entwickelt und angewandt.
Angeborene Gefäßfehler werden auch als Gefäßmalformationen, Angiodysplasien, Gefäßmissbildungen oder, meist fälschlich, auch als Hämangiome bezeichnet. Sie sind angeborene Fehler im Aufbau des Gefäßsystems, die zu Schmerzen, Schwellung und Hautverfärbungen, aber auch größeren Blutungen oder Organschäden führen können.
Es handelt sich um insgesamt sehr seltene Erkrankungen, deren spezielle Diagnostik und Behandlung über den süddeutschen Raum hinaus am Institut für Röntgendiagnostik am Universitätsklinikum Regensburg in enger Zusammenarbeit mit Gefäßchirurgie, Plastischer Chirurgie, Pädiatrie und Dermatologie des Hauses erfolgt.
Diese Gefäßfehler können alleine auftreten, stehen aber manchmal auch im Zusammenhang mit anderen angeborenen Fehlbildungssyndromen. Dies zu diagnostizieren spielt sowohl hinsichtlich der Therapie als auch der Prognose eine wesentliche Rolle.
Wenn Sie erhebliche Unsicherheiten zu Ihrer Erkrankung, zur Diagnose oder zur Prognose haben oder sich nicht klar sind, ob für Sie eventuell eine Therapie notwendig ist, können Sie sich gerne bei uns vorstellen.
Im Prinzip können alle Gefäße an allen Körperstellen betroffen sein. Besonders häufig sind neben dem zentralen Nervensystem die Venen, Arterien und/oder Lymphgefäße im Bereich der Beine oder Arme betroffen. Auch im Gesichts- oder Halsbereich kommen solche Gefäßmalformationen häufiger vor. Die Kombination von Gefäßmalformationen verschiedener Gefäßarten (z. B. Vene und Arterien oder Lymphgefäße) ist oft mit Groß- oder Kleinwuchs einer beteiligten Extremität vergesellschaftet, diese Kombination wird dann in manchen Fällen auch als Klippel-Trenaunay-Syndrom bezeichnet.
Gefäßfehler zeigen nicht nur ein weites Spektrum an Symptomen, sie sind auch ganz unterschiedlich stark ausgeprägt. Auf der Haut ist oft nur die "Spitze des Eisberges" zu sehen. Um erfolgreich therapieren zu können, auch angesichts der manchmal eingreifenden Therapiemaßnahmen, ist eine aufwändige, ausführliche und fachkundige klinische und bildgebende Diagnostik sowie eine korrekte Einteilung der Gefäßfehler unbedingt notwendig. Nur so können die teilweise eingreifenderen Therapiemaßnahmen auch sinnvoll und zur richtigen Zeit eingesetzt werden.
Die notwendige Therapie von Gefäßfehlern ist abhängig von der Art, Ausdehnung und Lokalisation des Befundes. Viele dieser Fehler bedürfen keiner invasiven Therapie, andere müssen offen operiert werden. Kleinere, unkomplizierte Fehler können auch einer Verödungstherapie zugeführt werden.
Große Gefäßfehler werden unter bestimmten Bedingungen mit einer Lasertherapie oder über eine angiographische Embolisation (Gefäßverschluss über einen Katheter) behandelt.
Über eine Punktionsnadel wird durch die Haut eine Laserfaser direkt in den Gefäßfehler eingebracht und das Laserlicht über einen "Lichtdiffuser" im Gewebe gestreut, so dass ein großes Gewebeareal vom Laserlicht durchdrungen werden kann. Ziel ist dabei die Entstehung einer lokalen Entzündungsreaktion und Thrombenbildung, die mittelfristig zur Verödung des behandelten Gewebeareals führt.
Die Behandlung wird meist mehrfach (zwei- bis fünfmal) in örtlicher Betäubung durchgeführt, größere Behandlungssitzungen können jedoch auch die Behandlung in Vollnarkose notwendig machen.
Über einen durch die Haut in lokaler Betäubung eingebrachten, sehr dünnen Angiographiekatheter werden die betroffenen Gefäße aufgesucht und mit speziellen Medikamenten gezielt verschlossen. Dadurch kann eine weitere, bisweilen lebensbedrohliche Ausweitung von angeborenen Kurzschlüssen zwischen Arterien und Venen verhindert werden.
Die Schwierigkeit dieser Therapieform besteht im gezielten Verschluss der vielen kleinen Gefäßkurzschlüsse selbst, da bei Verschluss nur einiger zuführender Arterien ein Wiederauftreten der Erkrankung wahrscheinlich ist.
Auch bei dieser Therapie sind meist mehrere Sitzungen zum definitiven Verschluss notwendig, eine Vollnarkose ist dabei nur in seltenen Fällen notwendig.
PD Dr. Natascha Platz Batista da Silva, Leiterin Interdisziplinäres Zentrum für Gefäßanomalien (IZG)
0941 944-7417 (Montag- Donnerstag: 08:00- 16:00 Uhr) 0941 944-7479 (Freitag: 08:00- 12:00 Uhr)