Am Universitätsklinikum Regensburg wurde im November 2012 das Interdisziplinäre Zentrum für Gefäßanomalien (IZG) eröffnet. Das Zentrum ist das erste seiner Art in Bayern und behandelt Patienten weit über den süddeutschen Raum hinaus. Bereits drei Monate nach seiner Gründung war es, gemessen an der Patientenzahl, das größte in ganz Deutschland.
Gefäßanomalien sind angeborene Fehlbildungen von Arterien, Venen oder Lymphgefäßen, die bereits bei der Geburt vorhanden sind. Jedoch treten sie meist erst im Kindes- oder frühen Erwachsenenalter in Erscheinung. Diese Gefäßfehler sind sehr vielgestaltig und können Schmerzen, Schwellungen und Hautverfärbungen, aber auch schwerwiegende Blutungen bis hin zu Organschäden hervorrufen. Am häufigsten betreffen Gefäßanomalien den Gesicht-Hals-Bereich oder die Extremitäten. Eine Kombination von Gefäßmalformationen verschiedener Gefäßarten (z.B. Venen und Lymphgefäße) ist ebenso möglich. Dies ist dann oft auch mit Großwuchs oder Kleinwuchs der beteiligten Extremität oder einzelner Körperteile verbunden. Zudem zeigen sich Gefäßfehler häufig in Zusammenhang mit seltenen Syndromen, die das Wachstum von Körpergewebe verändern. Diese können ebenfalls durch die Spezialisten des IZG mit behandelt werden.
Aufgrund der Vielschichtigkeit und der Seltenheit der Erkrankungen benötigt man zur Diagnose und Therapie das Wissen unterschiedlicher medizinischer Fachdisziplinen. Am IZG arbeiten daher interventionell tätige Radiologen, Kinderärzte, Hautärzte, Chirurgen, Hals-Nasen-Ohrenärzte, Augenärzte, Orthopäden und weitere Spezialisten in einem Team zusammen, um Ihnen als Patient bestmöglich zu helfen.