Zur erfolgreichen Behandlung der Gefäßfehler sind zunächst eine ausführliche und fachkundige klinische Untersuchung sowie bildgebende Diagnostik notwendig. Dadurch kann die individuelle Krankengeschichte des Patienten zu einer genauen Diagnose und Klassifikation zusammengeführt werden. Die korrekte Einteilung des Gefäßfehlers und der begleitenden Anomalien ist die Voraussetzung für eine optimale Therapie. Wir verfolgen dabei einen ganzheitlichen Ansatz, der auf einer fachübergreifenden Beurteilung der Gesamtsituation des Patienten abzielt. Für die Bilddiagnostik stehen modernste Verfahren zur Verfügung (z.B. 3-Tesla-MRT, biplanare Angiographie, ultraschallgesteuerte kontrastmittelunterstützte Perfusionsanalysen etc.).
Die Therapie von Gefäßmalformationen ist abhängig von Art, Ausdehnung und Ort der Erkrankung. Für kleinere, unkomplizierte Malformationen kann eine so genannte Verödungstherapie angewandt werden. Hierbei werden die betroffenen Regionen mittels Radiofrequenz gezielt behandelt. Bei größeren Malformationen kann eine Embolisation (Gefäßverschluss über einen ins Gefäßsystem eingebrachten Katheter) oder eine Lasertherapie durchgeführt werden. Manche Gefäßfehler müssen offen operiert werden. Die Fachleute des IZG schlagen Ihnen hier nach genauer Diagnose die optimale Therapie vor.
Bei der Lasertherapie wird eine Laserfaser über eine durch die Haut geführte Punktionsnadel direkt in den Gefäßfehler eingebracht und das Laserlicht im Gewebe zerstreut. Damit kann ein relativ großes Gewebeareal in der Körpertiefe vom Laserlicht durchdrungen werden, um gezielt eine lokale Entzündungsreaktion mit Thrombenbildung hervorzurufen. Dies führt mittelfristig zu einer Abheilung des behandelten Gewebeareals.
Andere Formen der Lasertherapie werden durch die Haut (auch mit Eiskühlung) oder direkt im Non-contact-Verfahren (z.B. an der Nasenschleimhaut) angewandt.
Die Behandlung erfolgt meist mit örtlicher Betäubung. Bei größeren Gewebearealen kann allerdings auch eine Behandlung in Vollnarkose erforderlich sein.
Die Embolisationstherapie wird vor allem bei arteriovenösen Malformationen mit hohem Blutdurchfluss durchgeführt. Über einen durch die Haut eingebrachten haarfeinen Angiographiekatheter werden die betroffenen Gefäßareale aufgesucht und mit speziellen Materialeien gezielt verschlossen. Hierbei müssen vor allem auch alle kleinen Gefäßverbindungen berücksichtigt und verschlossen werden, da ein alleiniger Verschluss einiger zuführender Arterien ein Wiederauftreten der Erkrankung wahrscheinlich macht.
Meist sind mehrere Sitzungen zum definitiven Verschluss notwendig. Nach der Laserbehandlung kann das durch den Verschluss gezielt abgetötete Gewebe auch operativ entfernt werden, um ein Rezidiv zu vermeiden.
Die Sklerosierungstherapie wird bei venösen und lymphatischen Malformationen durchgeführt. Dabei wird mit Hilfe von Bildsteuerung über die Haut eine Punktionsnadel eingeführt, über die spezielle Medikamente (Alkoholgel, Aethoxysklerol, OK-432) injiziert werden. Diese sollen eine lokale Entzündungsreaktion in der Malformation auslösen und somit die Gefäße "verkleben".
Manche Gefäßanomalien müssen offen operiert werden. Hierfür ist jedoch eine besondere Fachexpertise notwendig. Große Bedeutung haben bei Resektionsoperationen Kombinationsverfahren, bei denen zunächst die Gefäßfehlbildung interventionell verschlossen und dann aufwändig, zum Teil unter Anwendung plastisch-chirurgischer Techniken, vollständig entfernt wird.