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Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten

Die Diagnose der Lippen-Kiefer-Gaumenspalte eines neugeborenen Kindes ist für die Eltern zunächst schockierend. Schließlich bedeutet sie für das Kind eine Störung der Gesichtsentwicklung. Mit einem Auftreten von 1 auf 500 Geburten ist die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte allerdings die häufigste Fehlbildung im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich. Die Ursachen sind vielschichtig und reichen von genetischen bis hin zu völlig ungeklärten äußeren und inneren Einflüssen. Das Ausmaß der Spaltbildung ist von Kind zu Kind unterschiedlich, wobei prinzipiell Oberlippen-Nasenregion, Oberkiefer, harter und weicher Gaumen (Segel) betroffen sein können. Daraus ergeben sich wichtige Konsequenzen für Wachstum, Ästhetik, Trink- und Schluckfunktion sowie Hören und Sprechen.

Beratung bereits vor der Geburt

Die Pränataldiagnostik mit Ultraschall ermöglicht uns bereits vor der Geburt, in einem persönlichen Gespräch mit den Eltern, Fragen zu beantworten und unser bewährtes und fächerübergreifendes Behandlungskonzept am Universitätsklinikum Regensburg zu erläutern. Unser gemeinsames Ziel ist der exakte und zeitgerechte Verschluss der verschiedenen Spaltabschnitte, um eine ganz normale Entwicklung Ihres Kindes zu ermöglichen.

Direkt nach der Geburt

Bei einer Spaltbildung im Bereich des harten und weichen Gaumens fertigen wir eine Trink- und Funktionsplatte an. Diese Platte aus zahnärztlichem Kunststoff dient der Trennung von Nasen- und Mundraum, verhindert die Einlagerung der Zunge und hilft bei der Ausformung der Oberkiefersegmente. 

Interdisziplinäres Therapiekonzept

  • 4.-6. Lebensmonat: Verschluss der Spalte im Bereich von Lippe und Naseneingang mit korrekter Wiederherstellung der Muskulatur und der Lippenrot-Lippenweißgrenze. Außerdem Ohrinspektion.
  • 9.-12. Lebensmonat: Gaumenspaltverschluss mit genauer Vereinigung der Muskulatur des weichen Gaumens. Außerdem erneute Ohrinspektion.
  • 1.-6. Lebensjahr: Überwachung des Zahndurchbruchs, Hörtest, Spracheentwicklung und ggf. Logopädie.
  • 6.-12. Lebensjahr: Überwachung des Zahnwechsels, sofern nötig kieferorthopädische und/oder logopädische Behandlung.
  • 9.-11. Lebensjahr: Kieferspaltverschluss unter Berücksichtigung des Durchbruchs der spaltbegrenzenden Zähne, sofern nötig kieferorthopädische und/oder logopädische Behandlung.
  • Abschluss des Wachstums: Eventuell Nasenkorrektur und sofern nötig kieferchirurgische und/oder kieferorthopädische Behandlungen.

Behandlung im Erwachsenalter

Neben der Frühbehandlung der Spaltbildungen besitzt auch die Folgebehandlung bei Erwachsenen eine wichtige Rolle. Dabei können Rückfälle (Rezidive) vorliegen, die erneut operiert werden müssen. Ästhetische Korrekturen von Operationsnarben bieten wir ebenfalls in unserem Klinikum an. In seltenen Fällen liegen in der Kindheit unbehandelte Spaltformen vor, bei denen die Patienten erst im Erwachsenenalter die Gelegenheit zur Behandlung erhalten. Auch diese oft schwieriger zu therapierenden Fälle finden in unserer Klinik einen Ansprechpartner.

Sprechstunde

In unserer LKG-Sprechstunde besprechen wir gerne weitere Fragen und Sorgen mit Ihnen persönlich.