Nephrologie
Nierenlebendspende / Lebendnierentransplantation
Unter einer Nierenlebendspende versteht man die Spende einer Niere eines gesunden Menschen zum Zwecke der Transplantation. Im Gegensatz dazu steht der Begriff der postmortalen Nierenspende, bei der die Niere eines verstorbenen Menschen transplantiert wird. In Deutschland werden derzeit ca. 1400 Nieren pro Jahr von Verstorbenen transplantiert. Der tatsächliche Bedarf ist deutlich höher. Aufgrund dieser Situation müssen dialysepflichtige Patienten, die auf der Transplantationswarteliste geführt werden, im Mittel etwa acht Jahre auf ein Nierenangebot warten. Dies bedeutet eine lange Zeit des Wartens an der Hämodialyse oder Bauchfelldialyse und ein Fortschreiten von Folgeerkrankungen.
Eine Nierenlebendspende kann diese Situation ändern. Wenn eine Nierenlebendspende noch vor Eintritt der Dialysepflichtigkeit beim Empfänger durchgeführt wird (sog. präemptive Transplantation), kann dem Patienten die Dialysezeit mit all ihren Einschränkungen und Folgekomplikationen erspart bleiben. Ist dies nicht mehr möglich, wird die Dialysezeit zumindest wesentlich verkürzt. Am Universitätsklinikum Regensburg werden jährlich aktuell 10 bis 15 Nierenlebendtransplantationen durchgeführt. Auch die Transplantation bei verschiedenen Blutgruppen zwischen Spender und Empfänger (ABO-inkompatible Nierentransplantation) ist seit vielen Jahren Standard am Universitätsklinikum Regensburg.