Die renale Sympathikusdenervation wird inzwischen weltweit durchgeführt. Deutschland ist jedoch hinsichtlich dieser Therapie im internationalen Vergleich führend.
Bei über 85 Prozent der Patienten ist die Therapie erfolgreich und eine deutliche Wirkung zu beobachten: Daten aus klinischen Studien und Registerdaten zeigen, dass die systolischen Blutdruckwerte zwischen 15 und 45 mmHg sinken, durchschnittlich um ca. 30 mmHg. Auch die diastolischen Werte sinken deutlich ab. In den bisherigen Studien konnte gezeigt werden, dass sich der volle Behandlungseffekt gewöhnlich erst nach mehreren Monaten entfaltet. Langzeituntersuchungen zeigen, dass dieser Effekt über einen Beobachtungszeitraum von mindestens 36 Monaten anhält. Neben der Abnahme des Blutdrucks berichten viele Patienten auch über ein verbessertes Schlafverhalten, eine Reduktion der inneren Unruhe sowie weniger Kopfschmerzen. Bei einigen Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus konnte sogar eine bessere Blutzuckerkontrolle erreicht werden, da das Nierennervensystem auch in die Blutzuckerregulation eingebunden ist. Darüberhinaus wurde beobachtet, dass die Blutdrucksenkung umso ausgeprägter ist, je höher die Ausgangswerte des systolischen Blutdrucks sind.
Nach der Therapie müssen anfangs die Blutdruckmedikamente unverändert eingenommen werden. Im weiteren Verlauf ist es häufig möglich, das ein oder andere Medikament zu reduzieren. Zwar können nach der Therapie die Patienten nicht auf alle ihre Blutdruckmedikamente verzichten, aber der Blutdruck kann wieder deutlich besser kontrolliert werden.
Risiken
Der Eingriff ist insgesamt risikoarm und vergleichbar mit anderen invasiven Gefäßuntersuchungen. Mögliche Komplikationen ergeben sich wie bei einer Herzkatheteruntersuchung aus der Punktion der Femoralarterie, der Gabe von Kontrastmitteln und der Platzierung des Katheters in der Nierenarterie.
Einrisse oder schwerwiegende Verletzungen der Nierenarterien durch den Ablationskatheter sind extrem selten. Während des Eingriffs kann es lokal zu passageren Gefäßspasmen und Ödembildungen kommen.
Aus den Untersuchungen der bisher behandelten Patienten weiß man jedoch, dass der Eingriff zu keinen bleibenden, erkennbaren Veränderungen an den Nierengefäßen führt. Auch hinsichtlich der Nierenfunktion konnten bisher keine statistisch signifikanten Nebenwirkungen beobachtet werden. Seit der Durchführung von Nierentransplantationen ist bekannt, dass die Niere auch ohne die Sympathikusnervenfasern funktionstüchtig bleibt bzw. ihre Funktion aufnimmt.