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Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III
Hämatologie und Internistische Onkologie

Innere Medizin III

Typische Erkrankungen des Blutes

  • Anämien: Blutarmut

    Leukopenien: verminderte Anzahl an weißen Blutkörperchen

    Thrombopenien: Mangel an Blutplättchen

    Immunzytopenien: Verminderung der Blutzellen)

    Immunthrombozytopenie (ITP): Verminderung der Thrombozyten aufgrund einer Autoimmunreaktion

    Autoimmunhämolysen (AIHA): Bildung von Antikörpern mit der Folge der Zerstörung der roten Blutkörperchen hervorrufen

  • Im Gegensatz zu akuten Leukämien entwickeln sich chronische Leukämien eher langsam und schleichend. Man unterscheidet:

    • Chronische lymphatische Leukämie (CLL): Die CLL ist eine bösartige Erkrankung des lymphatischen Systems. Reife B-Lymphozyten vermehren sich ungebremst in den lymphatischen Organen wie Lymphknoten, Milz, Leber und im Knochenmark. Sie sind auch regelmäßig im Blut zu finden.
    • Chronische myeloische Leukämie (CML): Bei der CML entstehen Krebszellen aus unreifen Vorläuferzellen von Blutzellen. Insbesondere die Ausreifung der weißen Blutzellen ist gestört, meist ist aber auch die Entwicklung der Blutplättchen betroffen. Es kommt zu unkontrollierter Teilung der entarteten Zellen (Leukämiezellen). Weiße Blutkörperchen der verschiedenen Ausreifungsstufen sind dann vermehrt im Knochenmark und im Blut finden.
  • Unter myeloproliferativen Erkrankungen (myelo = Knochenmark, proliferativ = wuchernd) versteht man eine Gruppe von bösartigen Erkrankungen des Blutsystems, die im Knochenmark entstehen. Dabei wachsen und vermehren sich die blutbildenden Zellen im Knochenmark (Vorläuferzellen) krankhaft. In der Regel betreffen diese Erkrankungen die Produktion von roten Blutkörperchen, weißen Blutkörperchen und Blutplättchen.

  • Das myelodysplastische Syndrom (myelo = Knochenmark, dysplastisch = fehlgebildet) ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe von erworbenen Erkrankungen der Stammzellen des Knochenmarks, aus denen sich durch Zellteilung die unterschiedlichen Blutzellen bilden. Bei diesen verwandten Erkrankungen entwickeln sich veränderte blutbildende Zellen im Knochenmark. Diese Zellen stören die Bildung der normalen Blutkörperchen, und es kann sich im Verlauf eine Leukämie entwickeln. 

  •  Bei dieser Art von Tumorerkrankungen entarten Zellen des Lymphsystems. Man unterscheidet dabei zwischen:

    • Hodgkin-Lymphom (Hodgkin-Krankheit, Morbus Hodgkin) Diese Erkrankung wird durch das Vorhandensein von Hodgkin- und Reed-Sternberg-Zellen (HRS-Zellen) charakterisiert. Der Name geht auf Thomas Hodgkin zurück, der die Krankheit im 19. Jahrhundert zum ersten Mal beschrieb.
    • Non-Hodgkin-Lymphome (NHL): Hier unterteilt man nochmals in bösartigere (agressive) NHL und weniger bösartige (indolente) NHL. Zu letzterer zählt zum Beispiel die chronische lymphatische Leukämie (CLL). Non-Hodgkin-Lymphome sind durch eine Vielzahl von Lymphomzellen gekennzeichnet. 
  • Mit MGUS wird ein Zustand beschrieben, bei dem eine sehr große Menge eines spezifischen Proteins (monoklonales Immunglobulin, M-Protein) nachweisbar ist. Oft wird MGUS zufällig entdeckt. Es handelt sich dabei nicht um eine bösartige Tumorerkrankung, allerdings erhöht MGUS das Risiko für bestimmte bösartige Bluterkrankungen - insbesondere für das multiple Myelom.

    • Aplastische Anämien: Störung der Knochenmarkfunktion, die mit einer Verminderung der Knochenmarkzellen und einer verminderten Bildung aller Blutzellen einhergeht.
    • Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH): Eine Veränderung in den Stammzellen des Knochenmarks führt dazu, dass rote Blutkörperchen ohne bestimmte Proteine auf ihrer Oberfläche gebildet werden und dadurch als fremd erkannt werden, was schließlich zu ihrer Zerstörung führt.
    • Hämophagozytisches Lymphohistiozytose (HLH): Die zielgerichtete Abwehrfunktion und die Kontrolle der natürlichen „Killerzellen“ und T-Zellen sind defekt. Eine übermäßige Aktivierung von Immunzellen führt folglich dazu, dass gesunde Blutzellen und Gewebe angriffen werden.