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Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III
Hämatologie und Internistische Onkologie

Typische Erkankungen des Blutes

Akute Leukämien

Ein medizinischer Schwerpunkt unserer Klinik ist die Diagnose und Behandlung von Patienten mit akuten Leukämien. Im Gegensatz zu chronischen Leukämien entwickeln sich akute Leukämien schnell und haben akut einsetzende, recht heftige Symptome. Formen der chronischen Leukämie beginnen eher langsam und schleichend.

Akute Leukämien sind bösartige Erkrankungen des blutbildenden Systems, umgangssprachlich "Blutkrebs" genannt, die unbehandelt in kurzer Zeit zum Tod führen können. Je nach dem, von welcher Vorläuferzelle die Krankheit ausgeht, unterscheidet man die akute myeloische Leukämie (AML) von der akuten lymphatischen Leukämie (ALL). Bei der AML entstehen die Krebszellen aus unreifen myeloischen Vorläuferzellen (Vorläuferzellen im Knochenmark). Bei der ALL entstehen die Krebszellen aus unreifen Vorläuferzellen der Lymphozyten (spezielle weiße Blutzellen).

Bei einer akuten Leukämie entstehen im Knochenmark viele unreife, nicht funktionstüchtige Krebszellen, die sich unkontrolliert teilen. Sie stören die Produktion gesunder Blutzellen und verdrängen sie allmählich. In der Folge kommt es zu einem Mangel an Blutplättchen sowie weißen und roten Blutkörperchen. Das führt zu Infekten sowie Blutungen und Symptomen der Blutarmut. Die Krebszellen selbst gelangen aus dem Knochenmark ins Blut und können verschiedene Organe "befallen".

  • Die Diagnostik und Behandlung der akuten Leukämien sind komplex. Durch neue zielgerichtete Medikamente und effektive Immuntherapieverfahren (Stammzelltransplantation, CAR-T-Zelltherapie) ist es inzwischen möglich, bei vielen Patienten eine Heilung oder auch ein längerfristiges Ansprechen auf eine Therapie zu erreichen. Wir bieten eine individuelle ausführliche Beratung zur Erkrankung und den Behandlungsmöglichkeiten an.

    Jede individualisierte Therapieplanung erfordert eine exakte Diagnose. Wir bieten modernste Diagnostik einschließlich morphologischer (struktureller) und immunphänotypischer (bezogen auf die Marker der Immunzellen) Untersuchungen. Dies ermöglicht die bestmögliche personalisierte Behandlung für jeden Patienten und – falls erforderlich – auch in Kombination mit der allogenen Stammzelltransplantation (Stammzellspende von einem Spender).

    Anwendung neuester Therapien

    Als Studienzentrum der AML-Studiengruppeder Studienallianz Leukämie (SAL) und der GMALL-Studiengruppe können bei uns auch moderne und noch nicht allgemein verfügbare Therapien im Rahmen von klinischen Studien angewendet werden. Auch ältere Patienten, bei denen stärker eingreifende Therapien nicht eingesetzt werden können, beziehen wir in klinische Studien ein.

    Eine Schädigung des Darm-Mikrobioms (die Gesamtheit der Mikroorganismen einschließlich Bakterien, Pilze und Viren im Darm) kann die Wirksamkeit und Nebenwirkungen von z.B. Chemotherapien oder Krebsimmuntherapien beeinflussen. Innerhalb klinischer Studien (AML Studiengruppe BZKF) versuchen wir bei Leukämiepatienten neue mikrobielle Biomarker (charakteristische Merkmale) zu definieren. Mit Hilfe dieser vorsorgenden Therapien, versuchen wir das Mikrobiom zu schützen, um Nebenwirkungen zu minimieren (DAV-132-CL-3001 Studie).

    Je nach individueller Einschätzung verabreichen wir die Therapien an die Patienten ambulant oder stationär. Individuelle Therapieempfehlungen für Patienten werden regelmäßig in unserem interdisziplinären hämatologischen Tumorboard festgelegt, einem Expertengremium aus Hämatologen, Pathologen, Radiologen, Nuklearmedizinern und Strahlentherapeuten. 

     

Kontakt

Prof. Dr. Hendrik Poeck
Akute Leukämien/Stammzelltransplantation
0941 944-5542 (Sekretariat)

PD Dr. Daniel Heudobler
ECTU & Studienzentrale
0941-944-14800

Dr. Stephanie Mayer
Hämatologische Ambulanz
0941 944-5510 (Leitstelle ICT)