Im Folgenden geben wir ihnen einen kurzen Überblick über die Gewinnung der häufigsten Materialien und was hierbei zu beachten ist. Weitergehende Informationen zu einzelnen Analyten finden Sie, falls abweichend, bei den jeweiligen Analyseparametern im interaktiven Teil der Verfahrensliste.
Allgemeines
Für die qualitativen Untersuchungen (Teststreifen, Urinsediment) wird frischer Morgenurin (Mittelstrahl) benötigt. Für die Analytik genügt eine 8,5 ml-Urinmonovette.
Für die quantitativen Untersuchungen wird im Allgemeinen ein Aliquot (8,5 ml-Urinmonovette) eines Sammelurins benötigt. Störende Medikamente müssen 3 Tage vor der Untersuchung abgesetzt werden. Bei einigen Analysen müssen bestimmte Nahrungsmittel 3 Tage lang gemieden und eine Diät eingehalten werden (Näheres bei den jeweiligen Analyten).
Für die qualitativen Untersuchungen wird frischer Morgenurin (Mittelstrahl oder Katheterurin) benötigt.
Zusätzlich bitten wir bei der Gewinnung von Urin Folgendes zu beachten:
Spontangewinnung von Urin:
Durchführung bei Katheterisierung:
24 h-Sammelurin:
Einwandfreie Untersuchungsresultate sind nur zu erwarten, wenn der Patient bzw. das Stationspersonal über die Sammelbedingungen genau instruiert wurde. Für den Versand ins Labor und die Analytik genügt eine 8,5 ml-Urinmonovette.
Falls erforderlich (Angabe in den Laboranforderungsbögen), Konservierungsmittel zufügen:
Zur Porphyrindiagnostik (Porphyrine, Porphobilinogen, Delta-Aminolävulinsäure): Urin dunkel sammeln und kühl aufbewahren (2 l-Flasche aus PE, braun)
Ablauf der 24h Urin-Sammlung
Einsendung an das Labor
Grundsätzlich sollte bei der Gewinnung und Einsendung von Liquor beachtet werden:
Folgende Parameter stehen notfallmäßig zur Verfügung:
In der Routinediagnostik kann dann die weitergehende Untersuchung erfolgen:
Punktate erfordern je nach geplanter Analytik eine besonders sorgfältige Materialgewinnung und Präanalytik. Die Analytik von Zellen im Punktat kann durch die Schädigung der Zellen im eiweißarmen Milieu deutlich eingeschränkt sein. Daher ist ein sofortiger Transport ins Labor unabdingbar.
Grundsätzlich ist zu beachten:
Für alle qualitativen Untersuchungen wird lediglich eine bohnengroße Stuhlprobe im Stuhlprobengefäß benötigt, das in das Labor eingesandt wird.
Bei der Entnahme von Knochenmark (KM) auf Station/Ambulanz wird der zuständige Arzt durch eine/einen – in KM-Bearbeitung erfahrenen – MTA der Abteilung "Zelluläre Diagnostik“ des Zentrallabors direkt am Patientenbett unterstützt.
Die geplanten KM-Punktionen müssen am Vortag schriftlich oder telefonisch unter 0941 944-6232 angemeldet werden. Die geplanten KM-Punktionen werden zwischen 8-11 Uhr zur vereinbarten Zeit durchgeführt. Dringende/ungeplante KM-Punktionen sind im Einzelfall – nach Rücksprache mit den bereichszuständigen Akademikern – auch nach 11 Uhr, jedoch innerhalb der Routinezeit möglich.
Diagnostische KM-Punktion bei lebensbedrohlicher, hämatologischer Grunderkrankung (z.B. dringender Verdacht auf akute Leukämie) wird außerhalb der Routinezeit ausnahmslos nur nach Rücksprache mit dem Labor-AvD angenommen bzw. durchgeführt.
Bei der KM-Punktion ist der punktierende Arzt sowohl für die Gewinnung des KM-Untersuchungsmaterials in entsprechender Qualität als auch für die korrekte Untersuchungsanforderung (mit ausgedruckten Etiketten) verantwortlich. Ebenfalls ist der punktierende Arzt verantwortlich für die Versendung einer KM-Suspension für zyto- und/oder molekulargenetische Untersuchungen (externes Labor) und/oder für Studienzweck sowie für die Einsendung eines KM-Stanzzylinders in die Pathologie.
Der Labor-MTA ist für die korrekte Beschriftung von Objektträgern (OT) für Quetschpräparate sowie die korrekte Handhabung des gewonnenen KM-Suspensionsmaterials zuständig.
Nach der KM-Entnahme transportiert der Labor-MTA die angefertigten OT-Quetschpräparate und das etikettierte KM-Suspensionsmaterial ins Zentrallabor. Die Proben (bzw. deren Etiketten) werden in der Probenannahme eingelesen und das Material in die Abteilung "Zelluläre Diagnostik" zur Bearbeitung gebracht.
Die luftgetrockneten, beschrifteten KM-Quetschpräparate werden standardmäßig nach Pappenheim gefärbt und von autorisierten hämatologischen Fachärzten mikroskopisch angesehen sowie schriftlich befundet. Bei Bedarf werden auf dem KM-Quetschpräparat spezielle zytochemische Färbungen (z.B. Eisenfärbung, Peroxidase-, Esterase- oder PAS-Färbungen) durchgeführt.
Aus dem mit EDTA versetzten KM-Suspensionsmaterial wird ein Suspensionsausstrich angefertigt, nach Pappenheim gefärbt und von im hämatologischen Gebiet erfahrenen MTAs bzw. Fach-MTAs mikroskopisch differenziert. Bei Anforderung einer Immunphänotypisierung wird das KM-Suspensionmaterial (EDTA bevorzugt, jedoch aus Citrat- oder Heparin-KM auch möglich) für die Durchflusszytometrie verarbeitet. Die Befundung der Immunphänotypisierung erfolgt durch eine/n im hämatologischen Gebiet erfahrenen Laborfacharzt/klinischen Chemiker.