Die SIRT ist ein interventionsradiologisches Verfahren zur gezielten Behandlung von Lebertumoren, welches wir in Kooperation mit der Abteilung für Nuklearmedizin durchführen.
Über ein transarteriell eingebrachtes Kathetersystem werden mit Yttrium90 beladene Mikrosphären in das Gefäßsystem der Leber appliziert. Aufgrund der stärkeren Durchblutung nehmen die Tumoren das Yttrium90 besser auf als das Normalgewebe. Des Weiteren wird durch die geringe Strahlenweite von wenigen Zentimetern des Betastrahlers das Normalgewebe im Vergleich zu dem erkrankten Gewebe weniger stark geschädigt. In der Regel werden bei den Patienten zwei Eingriffe, zumeist über die Oberschenkelarterie, unter lokaler Betäubung in der Angiographie durchgeführt.
Während der ersten Angiographie werden mögliche, von der Leber abgehende Gefäße verschlossen (embolisiert), um die Strahlenbelastung durch abschwemmende Mikrosphären für die umliegenden Organe, insbesondere den Magen und Darm, so gering wie möglich zu halten. Zusätzlich wird ein radioaktiver Farbstoff verabreicht, um zu bestimmen, wie viel Blut von der Leber in die Lunge fließt.
Aus den ermittelten Daten wird die individuelle Dosis der Yttrium90-Mikrosphären errechnet, welche ungefähr zwei Wochen später in einem zweiten Eingriff verabreicht werden.
Die Kontrolle nach dem Eingriff erfolgt in verschiedenen zeitlichen Intervallen - zunächst nach sechs Wochen, dann jeweils drei, sechs und neun Monate nach dem Eingriff mittels MRT und Ultraschall. Hier kann beurteilt werden, ob der Tumor vollständig zerstört wurde. Sollte dies nicht der Fall sein, kann eine weitere Behandlung mittels SIRT notwendig werden.