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Zentrum für Radiologisch-Interventionelle Onkologie (RIO)

Zentrum für Radiologisch-Interventionelle Onkologie (RIO)

Niere

  • Bei der RFA wird eine Sonde durch die Haut (perkutan) im Tumor platziert. Die Kontrolle der Sondenlage erfolgt bildgestützt, z. B. mittels Computertomographie CT. An unserem Zentrum wird der Eingriff in Vollnarkose durchgeführt.

    Auf der Hautoberfläche des Oberschenkels wird eine Neutralelektrode angebracht. Ein hochfrequenter Wechselstrom (bis 460 KHz) führt über die Schwingung kleinster Teilchen im Tumorgewebe zu einem starken Temperaturanstieg (über 60 Grad Celsius). In der Folge lassen sich so die vom Tumor befallenen Nierenzellen kontrolliert zerstören. 

    Der Durchmesser des zerstörten Gewebes kann bis zu sieben Zentimeter erreichen. Die Kontrolle während des Eingriffs erfolgt über eine direkte Temperaturmessung oder einer Bestimmung der Leitfähigkeit des Gewebes (Impedanz) über die Sonde. Der Eingriff wird sowohl im CT als auch mittels Ultraschall überwacht. Die kombinierte Verwendung zweier bildgebender Verfahren sorgt durch die präzise Bildsteuerung und -kontrolle für eine hohe Effektivität des Eingriffs und gleichzeitig für eine patientenschonende Behandlung. Einer Aussaat von Tumorzellen in den Stichkanal wird durch eine Radiofrequenzablation des Stichkanals während der Sondenentfernung (Trackablation) vorgebeugt. Es kann nach der Behandlung zu Schmerzen oder Fieber kommen, die jedoch nach wenigen Tagen rückläufig sind und abklingen. Trotz fachgerechter Arbeitsweise und sterilen Bedingungen können in seltenen Fällen jedoch Komplikationen auftreten. So kann es durch die Mechanik der Sonde oder durch die Hitzeeinwirkung zur Verletzung benachbarter Organe kommen. Als mögliche Nebenwirkungen der thermischen Verfahren können Entzündungsreaktionen, Blutergüsse und selten auch Abszesse auftreten.

  • Falls bei Ihnen eine RFA durchgeführt wird, werden Sie am Vortag stationär aufgenommen. Die Station wird Ihnen beim ambulanten Vorstellungstermin genannt. Bitte melden Sie sich frühzeitig, i. d. R. vor 9:00 Uhr, bei der stationären Aufnahme in der Eingangshalle des UKR. Es erfolgt die Komplettierung der Laborwerte, ggf. eine erneute bildgebende Untersuchung (CT oder MRT), die Aufklärung zur RFA und die Vorstellung in der Anästhesie.

    Am nächsten Tag erfolgt die RFA in Vollnarkose am Institut für Röntgendiagnostik des UKR in der computertomographischen Einheit CT. Anschließend werden Sie circa 24 Stunden überwacht. Die Entlassung erfolgt im Regelfall am nächsten Tag.

  • Die Kontrolle nach dem Eingriff erfolgt in verschiedenen zeitlichen Intervallen - zunächst nach sechs Wochen, dann jeweils drei, sechs und neun Monate nach dem Eingriff mittels MRT und Ultraschall. Hier kann beurteilt werden, ob der Tumor vollständig zerstört wurde. Sollte dies nicht der Fall sein, kann eine weitere Behandlung mittels RFA notwendig werden.