Sie können sich mit allen chirurgischen Problemen im Bereich der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen an uns wenden. In der Sprechstunde für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen behandeln wir insbesondere Patienten mit:
Morbus Crohn (M. Crohn) ist eine entzündliche Darmerkrankung, deren Ursache noch nicht vollständig geklärt ist. Genetische Faktoren oder auch eine überschießende Reaktion des Immunsystems werden als Auslöser der Darmentzündung vermutet.
Von der Entzündung bei Morbus Crohn kann jeder Abschnitt des Magen-Darm-Traktes von der Speiseröhre bis zum Anus betroffen sein. Hierbei kann eine chronisch entzundene Darmwand zu einer Verengung (Stenose) oder zur Fistelbildung (Verbindung zu anderen Darmabschnitten, Blase, Bauchwand etc.) führen. Oftmals treten bei Patienten mit Morbus Crohn auch Veränderungen im Bereich des Anus und der Perianalregion auf. Hier kommt es zur Ausbildung von Fisteln und Abszessen.
Die Behandlung von Morbus Crohn soll in in erster Linie medikamentös erfolgen. Eine operative Therapie wird erst bei Komplikationen oder medikamentös nichtbeherrschbaren Symptomen nötig. Im Zuge des Krankheitsverlaufs wird bei Morbus Crohn allerdings meistens eine oder mehrerer Operationen fällig. In der chirurgischen Behandlung von Patienten mit Morbus Crohn wird, wo immer möglich, darmerhaltenden Verfahren (z.B. Strikturoplastik bei kurzstreckigen Stenosen) der Vorrang vor resezierenden Verfahren gegeben. Die häufigsten Operationen, die dabei durchgeführt werden, sind Operationen am letzten Dünndarmabschnitt und Operationen wegen Fisteln im Afterbereich (perianale Fisteln).
Als besonders schonende Operationsverfahren setzen wir mittlerweile routinemäßig minimalinvasive Techniken (MIC) ein. Laparoskopische Darmoperationen (Schlüssellochtechnik) gehören zum Standard unserer Klinik. Dies ermöglicht einen hohen Patientenkomfort und eine schnelle Genesung.
Die meisten Patienten mit Kolitis ulzerosa können medikamentös behandelt werden. Die operative Therapie beschränkt sich bei Kolitis ulzerosa auf Patienten, die auf die medikamentöse Therapie nicht ansprechen, oder wenn eine Komplikation (Darmdurchbruch, Blutung, toxisches Megakolon) der auftritt. Im Gegensatz zu Patienten mit M. Crohn, wird bei Patienten mit Kolitis ulcerosa dann stets der gesamte Dickdarm entfernt. Diese komplette Entfernung (die Proktokolektomie) bedeutet eine Heilung für die Patienten und somit oftmals ein Leben ohne Medikamente. Besonders wichtig ist hierbei, dass der Schließmuskel dabei zumeist geschont und aus dem Dünndarm eine Art Reservoir gebildet werden kann.
Die Operationen bei Kolitis ulzerosa werden in unserer Klinik fast ausschließlich minimalinvasiv mit der laparoskopischen Technik durchgeführt. Somit gelingt uns ein bestmögliches, ästhetisches Operationsergebnis.