Der aktive Metabolit von Vitamin D3 ist nicht nur entscheidend für die Regulation des Kalzium-Stoffwechsels, sondern moduliert auch die Funktion verschiedener Immunzellen. Eines unserer Projekte untersucht, inwieweit der Vitamin D3 Metabolismus die Differenzierung und Aktivierung von Immunzellen verändert. Wir konnten zeigen, dass neben der Niere, auch Immunzellen aus dem Vorläufer 25-Hydroxyvitamin D3 den physiologisch aktiven Vitamin D3 Metaboliten 1,25-Dihydroxyvitamin D3 produzieren können. Dies induziert tolerogene dendritische Zellen und führt zur Differenzierung induzierter regulatorischer T Zellen. Daneben konnten wir zeigen, dass hohe Serum Spiegel des aktiven Vitamin D Metaboliten 1,25-Dihydroxyvitamin D3 in Stammzell-Transplantationspatienten mit einer verminderten Mortalität assoziiert ist. Die zugrundeliegenden Mechanismen testen wir aktuell in einem Tiermodell der Knochenmarkstransplantation im Rahmen eines DFG geförderten Transregio Projektes (https://www.gvhgvl.de/projekte-publikationen/projekte/projektbereich-b) - Projekt B12.
Ein weiteres Projekt beschäftigt sich mit der Interaktion von Immunzellen und Tumorzellen im Tumormilieu. Ein typisches Charakteristikum von Tumorzellen ist die gesteigerte Aufnahme und Abbau von Glukose ("Warburg Effekt"), der zu einer Ansäuerung der Tumorumgebung und zu einer Akkumulation von Laktat führt. Wir und andere konnten zeigen, dass Laktat die Aktivierung von T-Zellen inhibiert. Neben der Analyse der metabolischen Interaktion von Tumor-und Immunzelle, interessiert uns besonders inwieweit T-Zellen durch genetische oder pharmakologische Modulation fit für den Einsatz im Tumor gemacht werden können. In aktuellen Arbeiten konnten wir zeigen, dass über pharmakologische Intervention die Laktatsekretion inhibiert und dadurch eine Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoren verbessert werden kann. Die gezielte pharmakologische Inhibition der Glykolyse und/oder anderer Stoffwechselwege stellt somit eine therapeutische Möglichkeit dar, die Eliminierung des Tumors direkt und/oder durch eine Aktivierung des Immunsystems zu erreichen.
Ein weiterer Ansatzpunkt T Zellen im Tumor resistent gegen das metabolische Milieu zu machen, stellt der Glutaminstoffwechsel dar. Tumorzellen nehmen Glutamin auf, wandeln es in Glutamat um, welches häufig im Austausch gegen Cystein sezerniert wird. Glutamat weist in Abhängigkeit von der Konzentration und vom Aktivierungszustand der T Zellen immunsuppressive Effekte auf. Durch gezielte Manipulation sollen T Zelle im Tumor gegen Glutamat resistent gemacht werden und damit in ihrer Funktion gestärkt werden.
Es ist bekannt, dass der Lipidmetabolismus der T-Zellen und der myeloiden Zellen für eine effektive Immunantwort entscheidend ist. Wir beschäftigen uns mit lipidmetabolischen Stoffwechselwegen der Immunzellen in humanen Tumoren. Durch die Analyse der Nierenzellkarzinome und anderer Tumorentitäten sollen metabolische Signalwege der Tumor-infiltrierenden Immunzellen verstanden und neue therapeutische Angriffspunkte identifiziert werden.
2020
Helga-Reifert-Award for experimental cancer Research, Siska P
2018
Sabri Ulker Early-Career Award
Cell Symposium Translational Immunometabolism, Basel, Suisse, Renner K
Universitätsklinikum Regensburg
Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III (Hämatologie und Onkologie)
Franz-Josef-Strauß-Allee 11
93053 Regensburg
Prof. Dr. rer. nat Marina Kreutz
marina.kreutz@ukr.de
0941 944-0
PD Dr. Peter Siska
peter.siska@ukr.de
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