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Nebennierenuntersuchung am UKR

Nuklearmedizin

Nebennieren: MIBG-SPECT/CT

Zur Szintigraphie der Nebennieren wird das radioaktive Medikament Jod-123-MIBG verwendet. Dieses macht sich besondere biologische Eigenschaften einer bestimmten Art von Nervenzellen zu Nutze. Konkret: die erhöhte präsynaptische Noradrenalin-Aufnahme in Neuronen des sympathischen Nervensystems.

Darstellung von Tumoren und Nerventätigkeit

Die erhöhte Noradrenalin-Aufnahme kann zur bildlichen Darstellung gewisser gutartiger und bösartiger Tumoren der Nebenniere (z.B. Phäochromozytomen, Paragangliomen oder Neuroblastomen) genutzt werden.

Bei einem Neuroblastom, einer Krebserkrankung im Kindesalter, dient die Untersuchung dazu, festzustellen, wie weit der Tumor bereits im Körper verbreitet ist, und als vorbereitende Untersuchung, wenn eine Spezialbehandlung mit dem therapeutischen radioaktiven Medikament Jod-131-MIBG durchgeführt werden muss, sollte die Chemotherapie nicht anschlagen.

Mit dem diagnostischen Radiopharmakon I-123-MIBG kann man weiterhin die Nervenfunktion und –versorgung innerhalb des Herzmuskels durch das sogenannte sympathische Nervensystem darstellen. Das ist besonders bei Herzrhythmusstörungen, aber auch bei neurologischen Erkrankungen (z.B. bei besonderen Formen des Parkinson-Syndroms) von Interesse.

  • Nach einem ausführlichen Anamnesegespräch erhalten Sie zur Vorbereitung auf die Untersuchung ein Medikament (Irenat), das die Strahlenbelastung der Untersuchung reduziert. Es blockiert die Jodaufnahme in der Schilddrüse, wodurch das im I-123-MIBG enthaltene Jod-123 kaum in der Schilddrüse gespeichert werden kann. Das Medikament benötigt etwa 30 Minuten Zeit, um seine Wirkung zu entfalten. 

    Nach Ablauf der Wartezeit wird über eine Vene das radioaktiv markierte Arzneimittel I-123-MIBG verabreicht. Am Folgetag fertigen wir an der Gammakamera Ganzkörperaufnahmen im Liegen und ergänzende SPECT-Aufnahmen zur dreidimensionalen Abbildung der Radioaktivitätsverteilung an, ggf. mit zusätzlichen Röntgen-Schichtaufnahmen (SPECT/CT).

  • Einige Medikamente beeinträchtigen die Aussagekraft einer I-123-MIBG-Untersuchung. Sollten Sie eines der folgenden Medikamente einnehmen, bitten wir darum, dass Sie uns vor der Terminvergabe kontaktieren, damit wir bereits frühzeitig das weitere Vorgehen festlegen können:

    • Calcium-Antagonisten zur Blutdrucksenkung, z.B.:  Amlodipin, Nifedipin, Nitrendipin, Lercanidipin, Verapamil, Diltiazem
    • Amiodaron
    • Antipsychotika und Neuroleptika
    • Antidepressiva
  • Am Morgen des Untersuchungstags wird das radioaktive Medikament I-123-MIBG bei uns angeliefert. Die Lieferanten benötigen einige Tage Vorlauf für die Produktion. Daher ist die Untersuchung rechtzeitig anzumelden und gegebenenfalls möglichst frühzeitig abzusagen, wenn Sie nicht kommen können.
    Die Untersuchung ist eine reguläre Kassenleistung und kann über das Anmeldeformular oder telefonisch unter 0941 944-17507 oder 0941 944-17550 angemeldet werden, für Privatversicherte auch unter 0941 944-7501. Für eine schriftliche Anmeldung oder außerhalb üblicher Bürozeiten, senden Sie bitte ein Fax an 0941 944-7502.

  • Da das Medikament eigens für Ihre Untersuchung hergestellt wird, bitten wir darum, uns möglichst frühzeitig Bescheid zu geben, wenn Sie Ihren Termin verlegen oder absagen müssen.
    Wir stehen Ihnen telefonisch unter 0941 944-17507 oder 0941 944-17550 zur Verfügung. Außerhalb üblicher Bürozeiten können Sie ein Fax senden an 0941 944-7502.

  • Das Mitbringen folgender Dinge erleichtert Ihnen und uns den Ablauf am Untersuchungstag:

    • Versicherungskarte
    • Voraufnahmen oder Vorbefunde aus anderen Kliniken oder von auswärtigen Untersuchungen (auf CD oder DVD, bitte nicht nur Internetadressen oder QR-Codes), falls vorhanden gültiger Überweisungsschein (bei gesetzlich Versicherten)
    • Liste eingenommener Medikamente (auch Bedarfsmedikation)
    • ggf. Ihre üblichen Schmerzmedikamente
    • ggf. Ihre Lesebrille
    • ggf. Ihre Hörgeräte
    • Buch, Zeitschrift, Tablet etc. zur Überbrückung der Wartezeit
  • Am ersten Tag wird die Untersuchung inklusive aller nötigen Wartezeiten etwa ein bis zwei Stunden in Anspruch nehmen. Am zweiten Tag werden die Aufnahmen etwa zwei Stunden dauern. Im Anschluss an die Untersuchung werden Ihre Aufnahmen ärztlich geprüft und Sie bekommen Bescheid, sobald Sie die Abteilung verlassen können.

  • Im Anschluss an die Untersuchung geben wir Ihnen Ihre Bilddaten in digitaler Form mit einem verschlüsselten QR-Code mit. Weitere Ausfertigungen können nach berechtigter Anforderung grundsätzlich nur kostenpflichtig erstellt werden.

  • Aus Gründen des Strahlenschutzes ist der Zugang zu unserer Abteilung beschränkt. Daher sollten Sie nur, wenn es unbedingt erforderlich ist, mit einer Begleitperson kommen. Die Begleitperson darf nicht schwanger sein.
    Bitte haben Sie Verständnis, dass im Untersuchungsraum mit der Gammakamera bzw. dem SPECT/CT-Gerät aus Gründen des Strahlenschutzes grundsätzlich keine Begleitperson erlaubt ist.
    Sollte die Untersuchung nur nach Gabe eines Beruhigungsmittels möglich sein, dürfen Sie an dem Tag nicht mehr allein aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Sorgen Sie daher bitte vorab für eine Fahrtmöglichkeit zurück nach Hause.

  • Ihre zuweisende Klinik bzw. Ihr Arzt erhält möglichst zeitnah einen schriftlichen Befundbericht. Je nach Fragestellung erfordern Auswertung und ärztliche Befundung des umfangreichen Bildmaterials zusätzlichen Aufwand. Sollten Sie selbst eine Kopie des Befundberichtes wünschen, teilen Sie uns das bitte am Untersuchungstag mit.