Zur nuklearmedizinischen Untersuchung des Herzens gibt es mehrere szintigraphische und SPECT/CT-Verfahren. Diese können die Durchblutung (Perfusion) darstellen, um im Sinne einer Vitalitätsdiagnostik zwischen Narben und winterschlafendem Herzmuskelgewebe (Hibernating myocardium) zu unterscheiden. Des Weiteren kann durch die nuklearmedizinische Untersuchung geprüft werden, ob Eiweißablagerungen im Herzmuskel vorliegen, die durch eine Form der Amyloidose bedingt sind.
Die Myokardszintigraphie ist ein nuklearmedizinisches Verfahren, das die Durchblutung des Herzmuskels dreidimensional abbildet.
Bei der koronaren Herzerkrankung (KHK) kommt es oft zur Verengung oder Verstopfung der herzeigenen Blutgefäße (Koronararterien), wodurch der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden kann. Unter Ruhebedingungen bleibt das in der Regel unbemerkt. Bei Belastung können solche Durchblutungsstörungen aber zu verminderter Leistungsfähigkeit, Luftnot, Engegefühl über der Brust (Angina pectoris) oder sogar zu Herzinfarkten und Tod führen.
Mithilfe der Myokardszintigraphie lässt sich eine Aussage darüber treffen, ob und wie sich verengte Herzkranzgefäße auf die Blutversorgung im Herzmuskel auswirken und ob eine Herzkatheteruntersuchung oder weitere Therapiemaßnahmen erforderlich sind. Die Myokardszintigraphie ist Teil des von der Nationalen Versorgungsleitlinie empfohlenen Ablaufschemas zur Abklärung der koronaren Herzerkrankung.
Die Myokardszintigraphie vergleicht die Durchblutungssituation des Herzens unter Belastung und in Ruhe. Dazu wird ein schwach radioaktives Medikament (Tc-99m-MIBI) verwendet, das während der ersten ein bis zwei Minuten nach Injektion besonders gut vom Herzmuskel aufgenommen wird. Die Substanz bleibt über Stunden im Herzmuskel gespeichert, während sie in anderen Bereichen des Körpers umverteilt und abgebaut wird. Etwa 90 Minuten nach Gabe des Medikaments werden mittels SPECT/CT dreidimensionale Bilder des Herzens angefertigt - einmal für die Ruhe- und einmal für die Belastungsuntersuchung.
Die Untersuchung wird in der Regel an zwei aufeinanderfolgenden Werktagen durchgeführt. Nach einem ausführlichen Anamnesegespräch wird ärztlich entschieden, ob mit einer Untersuchung unter Ruhe- oder unter Belastungsbedingungen begonnen wird.
Bei der Untersuchung der Blutversorgung des Herzens unter Ruhebedingungen wird nach Kontrolle von Blutdruck und Pulsfrequenz das radioaktiv markierte Arzneimittel über eine Vene verabreicht. Nach einer Verteilungszeit von etwa 90 Minuten und Einnahme einer fettreichen Mahlzeit werden über einen Zeitraum von 15 Minuten dreidimensionale Herzaufnahmen (SPECT/CT) angefertigt.
Die Untersuchung der Blutversorgung des Herzens nach Belastung läuft ähnlich ab. Allerdings mit dem Unterschied, dass nach ärztlicher Maßgabe während der Verabreichung des radioaktiv markierten Arzneimittels eine fahrradergometrische oder medikamentöse Belastung mit EKG-Kontrolle durchgeführt wird. Ebenfalls nach etwa 90 Minuten wird die SPECT/CT-Aufnahme angefertigt.
Anschließend wird mit speziellen Auswerteprogrammen das umfangreiche Bildmaterial analysiert und fachärztliche befundet.
Die Untersuchung ist eine reguläre Kassenleistung und kann über das Anmeldeformular oder unter 0941 944-17507 oder 0941 944-17550 angemeldet werden, für Privatversicherte auch unter 0941 944-7501. Für eine schriftliche Anmeldung oder außerhalb üblicher Bürozeiten können Sie ein Fax senden an 0941 944-7502.
Das Mitbringen folgender Dinge erleichtert Ihnen und uns den Ablauf am Untersuchungstag:
Bitte planen Sie an den beiden Untersuchungstagen sicherheitshalber vier Stunden für die Untersuchung ein, davon etwa eine Stunde zum Abwarten der Verteilung des radioaktiven Medikamentes im Körper. Im Anschluss an die Untersuchung werden Ihre Aufnahmen ärztlich geprüft und Sie bekommen Bescheid, sobald Sie die Abteilung verlassen können.
Ansonsten beachten Sie bitte die untenstehend aufgeführten, allgemeinen Hinweise.
Bei einer Amyloidose lagern sich unlösliche kleine Fasern (sogenannte Amyloid-Fibrillen) im Gewebe ab. Abhängig vom betroffenen Organ können diese Ablagerungen zu chronischen Erkrankungen führen.
Tritt eine Amyloidose im Herzmuskel auf, versteift sich die Herzmuskulatur. Dadurch verschlechtert sich die Pumpleistung des Herzens (Herzinsuffizienz) fortschreitend. Folgen können Atemnot, Wassereinlagerungen, Hautwassersucht, Pleuraergüsse, Perikardergüsse, erniedrigter Blutdruck, EKG-Veränderungen und Herzrhythmusstörungen sein.
Bei Verdacht auf eine Amyloidose im Herzmuskel wird ein schwach radioaktives Arzneimittel zur nuklearmedizinischen Untersuchung verwendet. Dieses wird sonst zur Darstellung des Knochenstoffwechsels eingesetzt. Bei der behandelbaren Sonderform einer sogenannten TTR-Amyloidose reichert sich dieses Radiopharmakon verstärkt im Herzmuskel an.
Nach einem ausführlichen Anamnesegespräch wird das radioaktiv markierte Arzneimittel über eine Vene verabreicht. Danach wird die erste Ganzkörperaufnahme an der Gammakamera angefertigt. Die Aufnahmezeit beträgt etwa 15 Minuten.
Nach einer Pause von etwa zwei Stunden, in der nach ärztlicher Absprache möglichst viel getrunken werden sollte, wird eine zweite Ganzkörperaufnahme durchgeführt, die etwa 30 Minuten benötigt. Im Anschluss erfolgt eine zusätzliche dreidimensionale Aufnahme des Brustkorbs in Verbindung mit einer dosisreduzierten Computertomographie (SPECT/CT).
Die Untersuchung ist eine reguläre Kassenleistung und kann über das Anmeldeformular oder unter 0941 944-17507 oder 0941 944-17550 angemeldet werden, für Privatversicherte auch unter 0941 944-7501. Für eine schriftliche Anmeldung oder außerhalb üblicher Bürozeiten können Sie ein Fax senden an 0941 944-7502.
Für diese Untersuchung ist keine besondere Vorbereitung erforderlich.
Wir empfehlen, metallischen Schmuck und Piercings ebenso wie Wertgegenstände zuhause zu lassen. Bitte tragen Sie bequeme Kleidung mit möglichst wenig metallischen Applikationen wie Knöpfe, Nieten, Reißverschlüsse oder massive Gürtelschnallen, da sie die Qualität der Aufnahmen beeinträchtigen.
Metallimplantate und Schrittmachersysteme, eine Kontrastmittelallergie oder Nierenfunktionsstörungen sprechen nicht gegen eine Knochenszintigraphie.
Das Mitbringen folgender Dinge erleichtert Ihnen und uns den Ablauf am Untersuchungstag:
Bitte planen Sie sicherheitshalber vier Stunden für die Untersuchung ein, davon etwa zwei Stunden zwischen den frühen und späten Aufnahmen zum Abwarten der Verteilung des radioaktiven Medikamentes im Körper. Im Anschluss an die Untersuchung werden Ihre Aufnahmen ärztlich geprüft und Sie bekommen Bescheid, sobald Sie die Abteilung verlassen können.
Ansonsten beachten Sie bitte die untenstehend aufgeführten, allgemeinen Hinweise.
Als Myokard bezeichnet man die muskuläre Wand des Herzens. Mithilfe der Vitalitätsdiagnostik lässt sich bestimmen, ob schlecht durchblutete Bereiche des Herzmuskels vernarbt sind oder ihre Funktion wieder aufnehmen könnten, sofern die Durchblutung wiederhergestellt wird (typischerweise durch eine koronare Bypass-Operation).
Für die Untersuchung nutzt man die Kombination von Myokardperfusionsszintigraphie (Tc-99m-MIBI-SPECT/CT) und FDG-PET/CT des Herzens.
Durchblutungsstörungen des Herzens schränken die Bewegung einzelner Wandabschnitte ein, was wiederum die Pumpfunktion beeinflusst (Herzinsuffizienz). Die Folgen können eine reduzierte Belastbarkeit, Atemnot, Wassereinlagerungen in den Extremitäten, Hautwassersucht (Ödeme), Pleuraergüsse, Perikardergüsse, erniedrigter Blutdruck, EKG-Veränderungen und Herzrhythmusstörungen bis zum Herztod sein. Für die weitere Therapieentscheidung ist es daher essentiell, ob eine Durchblutungsstörung des Herzens vorliegt und inwieweit durchblutungsgeminderte Wandabschnitte vital oder vernarbt sind. Ist das Myokard noch vital, so bleibt der Zuckerstoffwechsel erhalten (positive Darstellung in der FDG-PET/CT), obwohl die Durchblutung gestört ist (Speicherdefekt in der Myokardperfusionsszintigraphie bzw. Tc-99m-MIBI-SPECT/CT).
Eine Vitalitätsdiagnostik mittels FDG-PET/CT erfolgt nur bei Nachweis von Durchblutungsstörungen in der Myokardperfusionsszintigraphie bzw. Tc-99m-MIBI-SPECT/CT. Ist die Kombination dieser beiden Untersuchungen nötig, so werden diese an zwei aufeinanderfolgenden Werktagen durchgeführt.
Nach einem ausführlichen Anamnesegespräch wird über eine Vene ein schwach radioaktiv markiertes Arzneimittel (Tc-99m-MIBI) verabreicht. Dieses reichert sich im Herzmuskel in Abhängigkeit von der Blutversorgung an. Nach einer Pause von etwa 90 Minuten und Einnahme einer fettreichen Mahlzeit werden über einen Zeitraum von 15 Minuten Herzaufnahmen angefertigt.
Wird eine relevante Durchblutungsstörung des Herzens entdeckt, wird die ergänzende FDG-PET/CT-Untersuchung in der Regel am folgenden Werktag durchgeführt. Im Vorfeld dieser Untersuchung erhalten Sie ein Medikament zur Senkung der Blutfette. Etwa zwei Stunden später verabreichen wir einen schwach radioaktiven Zucker über die Vene. Dieser benötigt in der Regel 60-90 Minuten, bis er sich im Körper anreicht. Danach wird die PET/CT-Aufnahme des Herzens angefertigt, was etwa 15 Minuten dauert.
Das eingesetzte Radionuklid F-18 zerfällt mit einer Halbwertszeit von weniger als zwei Stunden. Dadurch baut sich die Radioaktivität schnell ab und Ihre Strahlenbelastung ist dadurch vergleichsweise gering. Unsere Abläufe sind auf den schnellen Zerfall der radioaktiven Arzneimittel abgestimmt.
Die PET/CT-Untersuchung benötigt unsererseits besondere Vorbereitungen wie die Herstellung eines teuren Spezialmedikamentes, so dass vorab ein Termin abgestimmt werden muss. PET/CT-Untersuchungen werden über das hier verlinkte Formular angemeldet. Das von Ihrem zuweisenden Arzt ausgefüllte Formular ist per Fax an 0941 944-7502 an unser Sekretariat zu schicken.
Sofern Sie gesetzlich krankenversichert sind, können wir je nach Erkrankung und Krankenversicherung erst einen Termin vergeben, wenn die Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse bestätigt ist. Bei bestimmten Fragestellungen müssen Sie einen Kostenübernahmeantrag an Ihre gesetzliche Krankenversicherung stellen, in den als Begründung medizinische Angaben Ihres behandelnden Arztes einfließen.
Bei privaten Kostenträgern erfolgt die Anmeldung ebenfalls mit dem vorgenannten Formular über den behandelnden Arzt.
Wenn Sie Ihren Termin verlegen oder absagen müssen, rufen Sie uns bitte an unter 0941 944-17509 oder 0941 944-17540. Außerhalb üblicher Bürozeiten können Sie ein Fax senden an 0941 944-7502.
Für die Myokardperfusionsszintigraphie (Tc-99m-MIBI-SPECT/CT) bitten wir Sie, nüchtern zu kommen.
Vor einer FDG-PET/CT-Untersuchung ist eine mindestens vierstündige Nüchternheit erforderlich. Idealerweise essen Sie nichts mehr ab dem Vorabend. Bitte verzichten Sie unbedingt auf Kaugummis, Bonbons und andere Süßigkeiten sowie kalorienhaltige Getränke.
Wasser ohne Zusatzstoffe können Sie gerne zu sich nehmen, ebenso Ihre Medikamente.
Bei Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) mit Insulinpflicht bitten wir vorab um Rücksprache, auch bei bekannten morgendlichen Nüchtern-Blutzuckerwerten über 150 mg/dl.
Wir empfehlen, metallischen Schmuck und Piercings ebenso wie Wertgegenstände zuhause zu lassen. Bitte tragen Sie bequeme Kleidung mit möglichst wenig metallischen Applikationen wie Knöpfe, Nieten, Reißverschlüsse oder massive Gürtelschnallen, da sie die Qualität der Aufnahmen beeinträchtigen.
Metallimplantate und Schrittmachersysteme sprechen nicht gegen eine PET/CT-Untersuchung.
Vermeiden Sie ab dem Vortag der Untersuchung starke körperliche Anstrengungen wie den Besuch eines Fitness-Studios.
Das Mitbringen folgender Dinge erleichtert Ihnen und uns den Ablauf am Untersuchungstag:
Im Anschluss an die Untersuchung werden Ihre Aufnahmen ärztlich geprüft und Sie bekommen Bescheid, sobald Sie die Abteilung verlassen können.
Ansonsten beachten Sie bitte die untenstehend aufgeführten, allgemeinen Hinweise.
Spezielle Informationen zum Untersuchungsablauf und zur Vorbereitung finden Sie direkt bei den obenstehend aufgeführten Untersuchungsmethoden. Ansonsten beachten Sie bitte die allgemeinen Hinweise:
Wenn Sie Ihren Termin verlegen oder absagen müssen, rufen Sie uns bitte möglichst frühzeitig an unter 0941 944-17507 oder 0941 944-17550. Außerhalb üblicher Bürozeiten können Sie ein Fax senden an 0941 944-7502.
Im Anschluss an die Untersuchung geben wir Ihnen Ihre Bilddaten in digitaler Form auf einer CD bzw. DVD mit. Weitere Ausfertigungen können nach berechtigter Anforderung grundsätzlich nur kostenpflichtig erstellt werden.
Aus Gründen des Strahlenschutzes ist der Zugang zu unserer Abteilung beschränkt. Daher sollen Sie nur, wenn es unbedingt erforderlich ist, mit einer Begleitperson kommen. Die Begleitperson darf nicht schwanger sein.
Bitte haben Sie Verständnis, dass im Untersuchungsraum mit dem SPECT/CT- bzw. PET/CT-Gerät aus Gründen des Strahlenschutzes grundsätzlich keine Begleitperson erlaubt ist.
Sollte die Untersuchung nur nach Gabe eines Beruhigungsmittels möglich sein, dürfen Sie an dem Tag nicht mehr allein aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Sorgen Sie daher bitte vorab für eine Fahrtmöglichkeit zurück nach Hause.
Ihre zuweisende Klinik bzw. Ihr Arzt erhält möglichst zeitnah einen schriftlichen Befundbericht. Je nach Fragestellung erfordern Auswertung und ärztliche Befundung des umfangreichen Bildmaterials zusätzlichen Aufwand. Sollten Sie selbst eine Kopie des Befundberichtes wünschen, teilen Sie uns das bitte am Untersuchungstag einfach mit.