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Nierenuntersuchungen am UKR

Nuklearmedizin

Nierenuntersuchungen

Die Nuklearmedizin kann Durchblutung, Ausscheidungsfunktion und Harnabfluss aus den Nieren untersuchen. Hierfür werden schwach radioaktive Medikamente eingesetzt.

Die Ergebnisse der Untersuchung beantworten eine Reihe wichtiger Fragestellungen aus der Nephrologie und (Kinder-)Urologie, beispielsweise inwieweit die rechte und linke Niere funktionsfähig sind. Dies ist mit keinem anderen Untersuchungsverfahren schonend möglich.
Zu wissen, inwieweit rechte und linke Niere funktionsfähig sind, kann auch vor einer Nieren-Lebendspende sowie bei Operationen oder Bestrahlungen im Bauchraum zur Therapieplanung notwendig sein. Das Ausmaß vermuteter Harnabflussstörungen kann mit einer genauen Messung der Ausscheidungsfunktion kombiniert untersucht werden.

Die schwach radioaktiven Medikamente für Nierenuntersuchungen werden über eine Armvene gegeben. In der Regel werden diese schnell wieder ausgeschieden, so dass die Strahlenbelastung auch im Vergleich zu Röntgen- und CT-Untersuchungen vergleichsweise niedrig ist. Diese nuklearmedizinischen Untersuchungen werden daher auch bei Säuglingen und Kindern zur Abklärung bestimmter Nierenerkrankungen bevorzugt eingesetzt.

  • Die häufigste Nierenuntersuchung in der Nuklearmedizin ist die Nierenfunktionsszintigraphie mit Tc-99m-MAG3. Diese Untersuchung stellt seitengetrennt, die Funktionsfähigkeit von linker und rechter Niere dar. Zudem kann damit das Ausmaß einer vermuteten Abflussbehinderung bestimmt werden.

    Die Untersuchung erfolgt an der Gammakamera über etwa 45 Minuten. Wird eine Harnabflussstörung vermutet, wird zusätzlich ein harntreibendes Medikament gegeben. Bei besonderen Befundkonstellationen können ergänzende Aufnahmen notwendig sein, z.B. nach dem Wasserlassen oder nach einem gewissen Zeitintervall.

    Für die Aufnahmen wird das schwach radioaktive Medikament Tc-99m-MAG3 gegeben. Die Bilder der Gammakamera zeigen die Ausscheidung des Medikamentes über die Nieren in die Harnblase im zeitlichen Verlauf. Dadurch können Lage, Funktion und Ausscheidung jeder Niere einzeln und auch die Gesamtleistung der Nieren analysiert werden. Spezielle Auswerteprogramme machen es sogar möglich, bei Kindern auf die sonst üblichen Blutabnahmen zur exakten Messung der Nierenfunktion zu verzichten.

    Ist die Nierenfunktion schon sehr eingeschränkt, sind die Ergebnisse der Nierenfunktionsszintigraphie mit Tc-99m-MAG3 nicht mehr ausreichend aussagekräftig. Für einige Fragestellungen kann bei hochgradigen Nierenfunktionsstörungen daher auf die sogenannte statische Nierenszintigraphie zurückgegriffen werden.

  • Die statische Nierenszintigraphie verwendet ein schwach radioaktives Medikament (Tc-99m-DMSA), um funktionsfähiges Nierengewebe darzustellen. Damit können lokalisierte Nierenschäden gefunden oder die Funktionsanteile der Nieren sehr genau gemessen werden.

    Bevor mit der Untersuchung begonnen werden kann, muss gewartet werden, bis sich das Medikament im Körper anreichert. Je nach Nierenleistung kann dies zwischen zwei und vier Stunden dauern. Dann werden mit der Gammakamera Szintigramme und ergänzend dreidimensionale Aufnahmen der Radioaktivitätsverteilung angefertigt (SPECT-Technik). Anhand dieses Bildmaterials können die Nieren bezüglich ihrer Lage und Funktion analysiert werden. Des Weiteren können Nierenschäden identifiziert werden, die zum Beispiel bei Nierenbeckenentzündungen oder behandlungsbedürftigen Abflussstörungen auftreten.

  • Ein Ausscheidungsmechanismus der Niere wird durch die sogenannte glomeruläre Filtrationsrate (GFR) bestimmt. Wie leistungsfähig dieser Mechanismus ist, kann bei besonderen Fragestellungen eine wichtige Rolle spielen. Zum Beispiel muss dies vor einer Lebendnierenspende abgeklärt werden. Die Untersuchungsmethode nennt sich Tc-99m-DTPA-Szintigraphie.

    Für die Untersuchung wird ein schwach radioaktives Medikament in eine Armvene gegeben. Im Anschluss kann zunächst über etwa eine halbe Stunde die Anflutung und Ausscheidung durch die Nieren in die Harnblase abgebildet werden. Zusätzliche Blutentnahmen nach eineinhalb und drei Stunden erlauben eine genaue Messung der GFR. Diese Untersuchung wird nur auf besondere Anforderung unserer Nephrologie durchgeführt.

Allgemeine Hinweise

Vor allen Nierenuntersuchungen sollte viel Flüssigkeit zugeführt werden - sofern der Gesundheitszustand dies zulässt. Die Flüssigkeitsgabe sorgt auch dafür, dass die schwach radioaktive Substanz zügig wieder ausgeschieden wird. Dadurch wird die mit der Untersuchung verbundene Strahlenbelastung möglichst weit reduziert. Vor Funktions-Untersuchungen erfolgt die Flüssigkeitsgabe vorzugsweise mittels einer Infusion.

Wie bei allen Untersuchungen, bei denen Bilder angefertigt werden, muss man über eine längere Zeit ruhig liegen, damit die Aufnahmen auswertbar sind. Bei Kindern gibt die zuweisende Klinik ein leichtes, gut verträgliches Schlafmittel mit, das die Eltern nach ärztlicher Verordnung typischerweise ca. 20 Minuten vor Untersuchungsbeginn verabreichen sollen.

Vor der Untersuchung führen wir ein ausführliches Anamnesegespräch. Die nuklearmedizinischen Nierenuntersuchungen sind grundsätzlich alle gut verträglich. Allergische Reaktionen auf die eingesetzten Medikamente sind äußerst selten.

Diese Art von nuklearmedizinischen Untersuchungen werden nicht bei Schwangeren durchgeführt. Dies ist auch bei Begleitpersonen zu beachten.

Wie erfolgt die Anmeldung?

Die Untersuchung ist eine reguläre Kassenleistung und kann über das Anmeldeformular oder telefonisch unter 0941 944-17507 oder 0941 944-17550 angemeldet werden, für Privatversicherte auch unter 0941 944-7501. Für eine schriftliche Anmeldung oder außerhalb üblicher Bürozeiten, senden Sie bitte ein Fax an 0941 944-7502.

Wie kann ich meinen Termin ändern?

Wenn Sie Ihren Termin verlegen oder absagen müssen, rufen Sie uns bitte an unter 0941 944-17507 oder 0941 944-17550. Außerhalb üblicher Bürozeiten können Sie ein Fax senden an 0941 9447502.

Wie kann man sich vorbereiten?

Vor einer Nierenszintigraphie ist auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Bei der Untersuchung von Säuglingen sollte kurz vor der Untersuchung ggf. gestillt werden.

Wir empfehlen, metallischen Schmuck und Piercings ebenso wie Wertgegenstände zuhause zu lassen. Bitte tragen Sie bequeme Kleidung mit möglichst wenig metallischen Applikationen wie Knöpfe, Nieten, Reißverschlüsse oder massive Gürtelschnallen, da sie die Qualität der Aufnahmen beeinträchtigen.

Metallimplantate und Schrittmachersysteme, eine Kontrastmittelallergie oder Nierenfunktionsstörungen sprechen nicht gegen die Durchführung dieser Untersuchung.

Was ist zur Untersuchung mitzubringen?

Das Mitbringen folgender Dinge erleichtert Ihnen und uns den Ablauf am Untersuchungstag:

  • Versicherungskarte
  • Voraufnahmen oder Vorbefunde aus anderen Kliniken oder von auswärtigen Untersuchungen (auf CD oder DVD), falls vorhanden
  • gültiger Überweisungsschein (bei gesetzlich Versicherten)
  • Liste eingenommener Medikamente auf Papier (auch Bedarfsmedikation)
  • ggf. Ihre üblichen Schmerzmedikamente
  • ggf. Ihre Lesebrille
  • ggf. Ihre Hörgeräte
  • Buch, Zeitschrift, Tablet etc. zur Überbrückung der Wartezeit
  • bei Säuglingen und ggf. auch älteren Kindern frische Windeln

Wie lange dauert die Untersuchung?

Bitte planen Sie sicherheitshalber vier Stunden für die Untersuchung ein. Im Anschluss an die Untersuchung werden Ihre Aufnahmen ärztlich geprüft und Sie bekommen Bescheid, sobald Sie die Abteilung verlassen können.

Wann bekomme ich meine Bilder?

Im Anschluss an die Untersuchung geben wir Ihnen einen QR-Code für den datenschutzkonformen Zugriff auf Ihre Bilddaten mit.

Darf ich eine Begleitperson mitbringen?

Aus Gründen des Strahlenschutzes ist der Zugang zu unserer Abteilung beschränkt. Daher sollten Sie nur, wenn es unbedingt erforderlich ist, mit einer Begleitperson kommen. Die Begleitperson darf nicht schwanger sein.

Bitte haben Sie Verständnis, dass im Untersuchungsraum mit der Gammakamera bzw. dem SPECT/CT-Gerät aus Gründen des Strahlenschutzes grundsätzlich keine Begleitperson erlaubt ist.

Sollte die Untersuchung nur nach Gabe eines Beruhigungsmittels möglich sein, dürfen Sie an dem Tag nicht mehr allein aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Sorgen Sie daher bitte vorab für eine Fahrtmöglichkeit zurück nach Hause.

Wer erhält einen Befundbericht?

Ihre zuweisende Klinik bzw. Ihr Arzt erhält möglichst zeitnah einen schriftlichen Befundbericht. Je nach Fragestellung erfordern Auswertung und ärztliche Befundung des umfangreichen Bildmaterials zusätzlichen Aufwand. Sollten Sie selbst eine Kopie des Befundberichtes wünschen, teilen Sie uns das bitte am Untersuchungstag einfach mit.