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Klinik und Poliklinik für Innere Medizin I
Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie, Rheumatologie, Immunologie und Infektiologie

Endokrinologie

Erkrankungen der Nebennieren

Wir behandeln Nebennierentumore und Nebenniereninsuffizienz, um Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck, Osteoporose und Diabetes vorzubeugen. Diese können bei Ersterem ausgelöst werden durch eine Überproduktion von Cortisol, Aldosteron, Adrenalin, Noradrenalin und Androgenen und bei der Nebenniereninsuffizienz durch einen Cortisolmangel.

Die Nebennieren finden sich beidseits am oberen Pol der Nieren. Sie haben ihren Namen aufgrund ihrer Lokalisation, ansonsten haben sie nichts mit der Funktion der Nieren zu tun.

  • Nebennierentumore können schwerwiegende Folgeerkrankungen nach sich ziehen wie Bluthochdruck, Osteoporose und Diabetes. Sie werden häufig als Zufallsbefund im Rahmen der Diagnostik spezifischer Beschwerden anderer Organe entdeckt. Die Diagnose erfolgt anhand moderner Bildgebungsverfahren wie Sonographie, Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT). 

    Die Veränderungen werden als Inzidentalome bezeichnet. Sind sie klein und produzieren keine Hormone, werden sie lediglich im weiteren Verlauf beobachtet. Die Hormonproduktion sollte zumindest einmal ausgeschlossen werden. Die Nebennieren produzieren folgende Hormone: Cortisol, Aldosteron, Adrenalin und Noradrenalin sowie eine Vorstufe männlicher Hormone, die Androgene.

    Produziert ein Nebennierentumor zusätzlich eines dieser Hormone, kann es zu spezifischen Krankheitsbildern kommen:

    • Conn-Syndrom (Überproduktion von Aldosteron) mit erhöhtem Blutdruck und niedrigen Kaliumwerten
    • Cushing-Syndrom (Überproduktion von Cortisol) mit Gewichtszunahme, Osteoporose und Diabetes 
    • Phäochromozytom (Überproduktion von Adrenalin und/oder Noradrenalin) mit erhöhtem Blutdruck
    • Vermännlichungserscheinungen bei Frauen (Überproduktion von Androgenen) z.B. Bartwuchs

    Ist die Hormonproduktion gesteigert, der Nebennierentumor sehr groß, weist der Bildbefund darauf hin, dass der Tumor bösartig ist oder wächst er signifikant, muss operiert werden. Je nach produziertem Hormon bedarf es einer speziellen Vorbereitung und Nachbehandlung.

  • Bei der Nebennierenunterfunktion (Nebenniereninsuffizienz) werden zu wenig oder keine Hormone in den Nebennieren gebildet. Besonders kritisch ist es, wenn das Hormon Cortisol nicht mehr gebildet werden kann. Denn Cortisol spielt in vielen Prozessen im menschlichen Körper eine lebenswichtige Rolle.

    Ursachen
    Die Ursachen für eine Nebenniereninsuffizienz sind vielfältig. Oft kommt es im Rahmen einer Autoimmunreaktion zu einer Zerstörung der Nebennieren. Mit einer Nebenniere können meist noch ausreichend Hormone produziert werden. Müssen aber beide Nebennieren operativ entfernt werden, sind Betroffene auf eine Hormontherapie mit Cortisol angewiesen.

    Hormontherapie mit Cortisol und Aldosteron
    Neben dem Cortisol wird auch das Hormon Aldosteron ersetzt, das zur Regulation des Blutdrucks beiträgt. Cortisol übernimmt teilweise ebenfalls diese Funktion. Daher ist es nicht so gefährlich, wenn Aldosteron vorübergehend nicht ersetzt wird. Eine Cortisoltherapie wegen Nebenniereninsuffizienz dagegen darf nie beendet werden. Adrenalin und Noradrenalin werden außer von den Nebennieren auch vom Nervensystem gebildet, so dass hier kein Ersatz erforderlich ist.