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Nuklearmedizin

Schilddrüsenszintigraphie

Die Schilddrüsenszintigraphie zeigt, wie Jod in der Schilddrüse aufgenommen wird. Dadurch können Schilddrüsenerkrankungen wie z.B. Schilddrüsenautonomien, Morbus Basedow oder bösartige Schilddrüsenerkrankungen voneinander abgegrenzt werden.

Zur Untersuchung wird eine schwach radioaktive Substanz (meistens Tc-99m-Pertechnetat) in eine Armvene eingespritzt. Die Substanz reichert sich innerhalb von 20 Minuten in der Schilddrüse an. Anschließend wird im Sitzen mithilfe einer speziell konstruierten Gammakamera über etwa zehn Minuten ein Bild der Schilddrüse angefertigt. Die charakteristische Verteilung der Radioaktivität in der Schilddrüse liefert wichtige Hinweise über die zugrundeliegende Schilddrüsenerkrankung. Diese Untersuchung ist grundsätzlich immer in unserer Schilddrüsensprechstunde möglich, einige Fälle erfordern vorab Änderungen der Medikamenteneinnahme.

In ganz besonderen Fällen können wir auch eine Schilddrüsenszintigraphie mit I-123-Jodid durchführen. Dies ist z.B. nötig, wenn es um Fehlbildungen der Schilddrüse geht und Schilddrüsengewebe an ungewöhnlichen Stellen nachgewiesen und dargestellt werden soll. Für diese Untersuchung ist eine gesonderte Terminabsprache erforderlich, da das radioaktive Jod erst bestellt und im Vorfeld ggfls. eine Anpassung der Medikation erfolgen muss.

  • Damit Sie optimal vorbereitet in unsere Schilddrüsenambulanz kommen und die Abklärung ohne Verzögerung durchgeführt werden kann, sprechen Sie bitte mit Ihrem zuweisenden Arzt über Ihre Medikamente sowie Ihre Untersuchungen der letzten drei Monate.

    Außerdem gilt es zu beachten:

    • Vor einer Schilddrüsenszintigraphie sollen jodhaltige Medikamente und Röntgenkontrastmittel für einen bestimmten Zeitraum (meistens 4-6 Wochen) vermieden werden.
    • Falls eine Blockade der Jodaufnahme mittels eines Perchlorat-Präparates (Irenat) erfolgt, ist eine Schilddrüsenszintigraphie erst etwa 1 Woche nach dem Absetzen des Blockademedikamentes sinnvoll möglich.
    • Vermeiden Sie Seefisch und Meeresfrüchten.
    • Vermeiden Sie jodhaltige Desinfektionsmittel (z.B. Betaisodonasalbe, Braunol, Jodoform) und jodhaltige Multivitaminpräparate.
    • Vermeiden Sie biotinhaltige Nahrungsergänzungsmittel, weil dadurch die Bestimmung bestimmter Werte im Labor gestört werden kann.
    • Die Einnahme von Schilddrüsenhormonen kann das Ergebnis einer Schilddrüsenszintigraphie beeinflussen. Daher kann es nötig sein, die Schilddrüsenhormone für einen bestimmten Zeitraum abzusetzen. Dies sollte allerdings nicht ohne Rücksprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
    • Voraussichtliche Dauer: bei der „normalen“ Schilddrüsenszintigraphie mit Tc-99m-Pertechnetat ca. 2 Stunden (inkl. Pausen); bei der speziellen Schilddrüsenszintigraphie mit I-123-Jodid ca. 5 Stunden (inkl. Pausen und Zusatzaufnahme, z.B. mit SPECT/CT), dann auch ggf. Spätaufnahme am Folgetag (Zeitbedarf etwa 2 Stunden).