Gefäßchirurgie
Dialysezugänge
Nach einer Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie vom 19.02.2019 wurden 2019 deutschlandweit um die 80 000 Betroffene langfristig mit einem Dialyseverfahren behandelt. Am häufigsten kommt dabei die Hämodialyse (Blutwäsche) zur Anwendung. Für die Hämodialyse ist ein entsprechender Dialysezugang erforderlich, der gefäßchirurgisch angelegt wird. Bevorzugt erfolgt dabei die Anlage einer direkten Verbindung zwischen einer Armschlagader und einer Armvene am Unter- oder Oberarm (Cimino-Fistel). Der neu angelegte Dialyseshunt erfordert zuerst eine Maturation bzw. Ausreifung von mindestens 4 - 6 Wochen, bevor er für die Dialyse punktiert werden kann. Im Falle eines unzureichenden Gefäßkalibers für einen nativen Shunt (körpereigene Schlagader und körpereigene Vene) kann alternativ auf die Anlage von Prothesenshunts (Kunststoffshunts) in unterschiedlichen Ausführungen zurückgegriffen werden. Im Vergleich zum Venenshunt ist beim Kunststoffshunt das Risiko für einen Verschluss, eine Blutung oder Entzündung der Kunststoffprothese erhöht. Als letzte Option kann die Anlage eines getunnelten Vorhofkatheters beispielsweise bei schwerer kardialer Erkrankung, eingeschränkter Lebenserwartung und Ausschöpfung aller anderer Optionen erforderlich sein. Sollte eine Dialyse notfallmäßig eingeleitet werden müssen, ist der Vorhofkatheter vorübergehend erforderlich, bis ein funktionstüchtiger Shunt zur Verfügung steht. Die Entscheidung für den für Sie besten Dialysezugang erfolgt jeweils gemeinsam mit dem für Sie zuständigen Nephrologen bzw. der für Sie zuständigen Nephrologin.