Gefäßchirurgie
Phlebologie
Die Phlebologie ist ein Teilgebiet der Medizin, die sich mit Diagnostik, Prävention und Therapie der Venenerkrankungen beschäftigt. Zum invasiven Spektrum der Krampfaderbehandlung (Varizenchirurgie) gehören sowohl konventionelle, offen-chirurgische Verfahren (unter anderem: Crossektomie, Entfernung der Stammvene, sogenanntes Stripping) als auch endoluminale Okklusionsverfahren wie die Radiofrequenz-Ablation (RFA) oder der Laser. In ausgewählten Fällen wird bei einer akuten tiefen Beinvenenthrombose eine interventionelle (also über Punktion und Katheter) venöse Thrombektomie durchgeführt. Zu den Folgen von Venenerkrankungen gehören ein Schweregefühl in den Beinen sowie eine Schwellneigung (chronisch venöse Insuffizienz). Nach einer tiefen Beinvenenthrombose spricht man vom sogenannten postthrombotischen Syndrom und auch Claudicatio venosa. Über die Jahre kann es zu chronischen Hautveränderungen bis zum offenen Bein (Ulcus cruris) kommen. Neben den Venenerkrankungen können aber auch noch andere Erkrankungen wie beispielsweise eine Vaskulitis oder ein Pyoderma gangraenosum zu offenen Beinen führen. Eine sorgfältige, differentialdiagnostische Abklärung gemeinsam mit der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, ggf. inklusive Biopsieentnahme, ist deshalb wichtig. Die konservative Therapie beinhaltet stets eine konsequente Kompressionstherapie. Bei chronischen, venös bedingten Ulzerationen kommen neben der Varizenbehandlung und Wiedereröffnung von chronisch verschlossenen tiefen Venen mit Stentimplantation (Rekanalisation, intravaskulärer Ultraschall) lokale Verfahren wie Ulcushaving, Fasziotomie, Fasziektomie, Wundkonditionierung mit Unterdrucktherapie sowie die Spalthauttransplantation zur Anwendung.
Leitlinie: "Diagnostik und Therapie der Varikose"
Leitlinie: "Venenthrombose und Lungenembolie: Diagnostik und Therapie"